DR Kongo: MSF eröffnet Ebola-Behandlungszentrum in der Provinz Nord-Kivu
Demokratische Republik Kongo2 Min.
MSF hat am Dienstag in der Stadt Mangina im Osten der DR Kongo ein Ebola-Behandlungszentrum eröffnet. Mangina ist eine Kleinstadt in der Provinz Nord-Kivu, die als Epizentrum des jüngsten Ebola-Ausbruchs gilt.
Derzeit befinden sich 37 Patienten in dem aus zwölf Zelten bestehenden Behandlungszentrum. Bei 31 von ihnen wurde eine Infektion mit dem Ebola-Virus im Labor bestätigt. Die Patienten waren zuvor in einer Isolationseinheit untergebracht, die ebenfalls von Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) betrieben worden war. Laut dem Gesundheitsministerium sind in der gesamten Region bereits 44 Menschen an Ebola gestorben.
Unter unseren Patienten sind zahlreiche Kollegen, die in den Gesundheitseinrichtungen der Region gearbeitet haben. Sie waren die Ersten, die auf den Ausbruch reagieren mussten, und einige kamen in Kontakt mit dem Virus.
In Übereinstimmung mit dem Reaktionsplan der kongolesischen Behörden unterstützt MSF die lokalen Gesundheitseinrichtungen. In der Provinz Ituri, an der Grenze zu Nord-Kivu, besuchte ein Team von MSF entlang der Strasse zwischen Mambasa und Makeke die Gesundheitszentren. Das Team richtet Isolationsräume ein, in die Patienten mit Verdacht auf Ebola gebracht werden können, hilft bei der epidemiologischen Überwachung und klärt die Bevölkerung über Ebola auf. Verhaltensregeln zur Infektions-Prävention und -Kontrolle werden verstärkt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass auch Patienten, die an anderen Krankheiten leiden, sicher weiterbehandelt werden können. Diese Kontinuität in der Gesundheitsversorgung ist ein entscheidendes Element bei der Bekämpfung des Ausbruchs. MSF bereitet daher auch die eigenen laufenden medizinischen Projekte auf mögliche Infektionsfälle vor, damit diese mit dem Risiko einer Übertragung sicher umgehen und gleichzeitig die dringend notwendige medizinische Versorgung aufrechterhalten können.
Das Gesundheitsministerium und die Weltgesundheitsorganisation führen derzeit ein Impfprogramm in den am meisten vom Ausbruch betroffenen Gebieten durch. Zudem wurden laut dem Gesundheitsministerium fast 1200 mögliche Kontaktpersonen von Infizierten ausfindig gemacht.
Nord-Kivu ist eine der instabilsten Gegenden der gesamten Region
Der andauernde bewaffnete Konflikt und eine gross angelegte militärische Intervention haben viele Menschen vertrieben. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung wird dadurch weiter verschlechtert. Neue Gewaltausbrüche können jederzeit zu grossen Bevölkerungsbewegungen führen, die es erschweren, humanitäre Hilfe zu leisten. Die Nachverfolgung von Kontaktpersonen der Infizierten, die epidemiologische Überwachung, die Untersuchung von möglichen Ausbrüchen in neuen Gebieten, Impfungen und Gesundheitsaufklärung werden für die Teams, die immer auch abgelegene Gebiete erreichen müssen, dadurch sehr behindert.
Auch im benachbarten Uganda ist MSF Teil der nationalen Ebola-Einsatzgruppe und bereitet sich auf eine mögliche grenzüberschreitende Ausbreitung des Ausbruchs vor.