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Impfallianz Gavi: USA stellt Unterstützung ein - Millionen Kinderleben in Gefahr
«Die Einstellung der US-amerikanischen Unterstützung von Gavi droht Fortschritte der vergangenen 25 Jahren zunichte zu machen. Weltweit werden mehr Kinder an vermeidbaren Krankheiten, wie Masern, Lungenentzündung und Diphtherie sterben», sagt Dr. Carrie Teicher, Programmleiterin von Ärzte ohne Grenzen in den USA. «Diese politische Entscheidung wird katastrophale Folgen haben. Impfstoffe sind eines der wichtigsten und kosteneffizientesten medizinischen Instrumente überhaupt. Die USA sind einer der grössten Geldgeber von Gavi, sie steuern etwa 13 Prozent des Budgets bei.»
Schätzungen zufolge hat Gavi in den vergangenen 25 Jahren 17 Millionen Kinderleben gerettet. Wie die New York Times berichtete und Gavi selbst schätzt, werden durch den Wegfall der US-Unterstützung für Gavi in den nächsten fünf Jahren etwa 75 Millionen Kinder keine Routineimpfungen mehr erhalten, wodurch möglicherweise mehr als 1,2 Millionen Kinder sterben werden.
Seit mehr als 50 Jahren impft Ärzte ohne Grenzen Kinder, die von der Gesundheitsversorgung weitgehend abgeschnitten sind, weil sie in Kriegsgebieten, Geflüchtetencamps und abgelegenen Gebieten leben. Ärzte ohne Grenzen nimmt keine Gelder der US-Regierung oder von Gavi an und ist von den Kürzungen oder dem Einfrieren des Programms nicht direkt betroffen. Allerdings sind mehr als die Hälfte der Impfstoffe, die Ärzte ohne Grenzen in den Projekten einsetzt, von den Gesundheitsministerien bereitgestellt und über Gavi beschafft.
Viel zu viele Kinder erhalten schon jetzt keine Routineimpfungen. Trotz häufiger Kampagnen im Bereich von Routine- und Notimpfungen erkranken immer wieder Kinder an vermeidbaren Krankheiten wie Diphtherie in Nigeria und Masern im Südsudan. Nach den Impfunterbrechungen während der COVID-19-Pandemie kommt die Durchimpfung erst jetzt wieder in Gang. Eine Unterminierung des Impfschutzes zu diesem kritischen Zeitpunkt wäre verheerend. Erschwerend kommt hinzu, dass die USA ihre Auslandshilfe weitgehend gekürzt haben, so dass viele Kinder, die jetzt an durch Impfung vermeidbaren Krankheiten erkranken, noch weniger Möglichkeiten der medizinischen Versorgung haben als zuvor.