Gazastreifen: Spitäler dürfen nicht angegriffen werden
© Mohammad Masri
Palästinensische Autonomiegebiete1 Min.
Die Spitäler im Gazastreifen dürfen im Zuge der aktuellen Kämpfe nicht angegriffen werden. Nach Berichten von Kolleg:innen vor Ort befinden sich in mehreren Spitälern, unter anderem im Al-Shifa-Spital, weiterhin Mitarbeiter:innen von Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF) sowie hunderte Patient:innen. Gemäss humanitärem Völkerrecht muss der Schutz von medizinischen Einrichtungen, medizinischem Personal und Patient:innen von allen Konfliktparteien gewährleistet werden. Ärzte ohne Grenzen fordert Feuerpausen, um den Zugang der Menschen im Gazastreifen zu humanitärer Hilfe zu ermöglichen.
«Die Situation im Al-Shifa-Spital ist katastrophal», sagt Ann Taylor, unsere Landeskoordinatorin in den Palästinensischen Gebieten. «Unsere Kolleg:innen und Patient:innen befinden sich dort und die Bombardierungen haben in den vergangenen Tagen über viele Stunden hinweg angehalten.»
Das Al-Shifa-Spital verfügt über 700 Betten und ist der wichtigste Krankenhauskomplex im Gazastreifen, wo Notfälle und chirurgische Eingriffe behandelt werden. Es gibt derzeit keine anderen Einrichtungen im Gazastreifen, die so viele Patient:innen mit komplexen, manchmal lebensbedrohlichen Verletzungen behandeln können. Trotz regelmässiger Angriffe und Engpässen ist es dem Personal gelungen, den Betrieb des Spitals aufrechtzuerhalten.
Am Freitag fiel im Al-Shifa-Spital der Strom aus. Die anhaltenden Kämpfe verhindern, dass Patient:innen und Personal sicher evakuiert werden können.
Tausende von Menschen wurden seit Beginn des Krieges verwundet, viele von ihnen befinden sich in einem kritischen Zustand und werden wochen- und monatelang komplexe Operationen und anhaltende Behandlung benötigen. Dies ist nur möglich, wenn Feuerpausen humanitärer Hilfe zulassen und Nahrungsmittel, Treibstoff und Wasser in den Gazastreifen gelangen können.
© Mohammad Masri