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Ärzte ohne Grenzen ruft dringend zum Schutz von Spitälern auf
Der Angriff traf die chirurgische Abteilung der Einrichtung, wobei nach Angaben des Gesundheitsministeriums zwei Menschen getötet wurden. Kolleg:innen von Ärzte ohne Grenzen, die während des Angriffs auf einer anderen Station im Nasser-Spital gearbeitet haben, berichten von Panik unter den Patient:innen. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen bestätigen, dass mehrere Personen verletzt und das Gebäude schwer beschädigt wurde.
«Angriffe wie dieser sind schrecklich für Patient:innen und Mitarbeitende», sagt Claire Nicolet, Leiterin der Notfallprogramme von Ärzte ohne Grenzen in Gaza. «Die wiederholten Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen dürfen nicht wieder von vorne beginnen. Das Gesundheitssystem in Gaza hängt bereits am seidenen Faden und seit Wochen fehlt der Nachschub für unsere Vorräte.»
In einer Situation, in der das Gesundheitssystem im Gazastreifen zusammengebrochen ist und die medizinischen Bedarfe der Menschen steigen, muss das Gesundheitspersonal bei seiner Arbeit erneut um sein Leben fürchten.
Ärzte ohne Grenzen hat im Gazastreifen wiederholte Angriffe der israelischen Streitkräfte auf Gesundheitseinrichtungen erlebt. Die völlige Missachtung des Schutzes von Patient:innen, medizinischem Personal und damit des humanitären Völkerrechts hat zu einer systematischen Zerstörung des Gesundheitssystems geführt. Aktuell ist kein einziges Spital im Gazastreifen mehr voll funktionsfähig, nur noch 21 der 36 Einrichtungen sind es der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge teilweise.
Als eines der letzten grossen Spitäler im Süden des Gazastreifens versorgt das Nasser-Spital Neugeborene und Schwangere sowie Menschen mit schweren Verbrennungen und Traumata. Seit ihrer Rückkehr in das Nasser-Spital Mitte Mai 2024 unterstützen die Teams von Ärzte ohne Grenzen die Notaufnahme, die Kinder- und die Entbindungsstation. Zudem betreiben sie eine Abteilung für Brand- und Traumapatient:innen. Im Februar 2024 mussten sich die Teams der Organisation jedoch zurückziehen, nachdem das Spital von israelischen Streitkräften beschossen worden war.
Das Nasser-Spital wie auch andere Gesundheitseinrichtungen stehen aktuell zusätzlich vor grossen Herausforderungen mit Blick auf die Versorgung der Menschen mit chirurgischem Material, Medikamenten und Hygieneartikeln, während die Blockade des Gazastreifens durch die israelischen Behörden anhält. Aufgrund der Zunahme von Patient:innen nach den jüngsten Angriffen, leeren sich die Vorräte von Ärzte ohne Grenzen schneller als erwartet. Die Blockade macht es unmöglich, diese mit lebenswichtigen Gütern wie Antibiotika, Schmerzmitteln und Anästhetika nachzufüllen.
Bei einem weiteren Vorfall am 24. März mussten die Teams von Ärzte ohne Grenzen ihre Aktivitäten in der Klinik zur medizinischen Grundversorgung in Al-Mawasi einstellen. Wegen Beschuss in der unmittelbaren Nähe waren sie gezwungen, die Notaufnahme zu schliessen und die Einrichtungen zu evakuieren, um das Personal und Patient:innen zu schützen.
Ärzte ohne Grenzen fordert erneut die sofortige Wiederherstellung des Waffenstillstands und die Wiederaufnahme der Einfuhr von lebenswichtiger Hilfe, die die Menschen im Gazastreifen dringend benötigen.