Jemen: 40 Angriffe gegen ein einziges Spital in Taiz
© Maya Abu Ata/MSF
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Innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren wurde das grösste Spital der Stadt Taiz 40 Mal beschossen oder sonst gewaltsam angegriffen. Ärzte ohne Grenzen fordert von allen Konfliktparteien, den willkürlichen Beschuss der Stadt einzustellen und militärische Einrichtungen nicht in der Nähe von Gesundheitseinrichtungen oder dicht bewohnten Gebieten zu platzieren.
Der letzte Angriff auf die von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) unterstützte Al-Thawra-Klinik ereignete sich während der Kämpfe im Osten der Stadt am 13. März, als das Gebäude mehrfach durch Granatbeschuss getroffen wurde.
Schon eine Woche zuvor war die Klinik beschossen worden. Das Labor war beschädigt und ein Mediziner verletzt worden. Seit 2018 zählte Ärzte ohne Grenzen 40 Gewaltvorfälle gegen das Spital und seine Mitarbeiter, darunter Beschuss durch Granaten und Kleinfeuerwaffen, Schiessereien innerhalb und in unmittelbarer Nähe der Klinik sowie Angriffe und Drohungen gegen Personal. Die Angriffe gingen von Konfliktparteien auf beiden Seiten der Front aus.
Als Mediziner bist du in diesem Spital jederzeit in Gefahr. Die meisten meiner Kollegen sind nach den vielen Angriffen nicht mehr hergekommen.
«Wir haben nur noch einen Orthopädieexperten und zwei Chirurgen übrig. Die anderen Spezialisten sind nicht mehr hier» fährt der Mitarbeiter fort.
Ärzte ohne Grenzen fordert von allen Konfliktparteien ausserhalb von Taiz, den willkürlichen Beschuss der Stadt einzustellen, und von den Konfliktparteien innerhalb der Stadt, militärische Einrichtungen nicht in der Nähe von Gesundheitseinrichtungen oder dicht bewohnten Gebieten zu platzieren. Alle Konfliktparteien müssen Spitäler und Gesundheitseinrichtungen verschonen und Angriffe auf sie sofort einstellen.
© Maya Abu Ata/MSF