5 Jahre Syrien-Krise: Aus der Perspektive syrischer Flüchtlinge
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Fünf Jahre nach Ausbruch des Syrien-Konflikts veröffentlicht MSF persönliche Berichte von Syrerinnen und Syrern, die vor der Gewalt in ihrem Land geflohen sind.
Sie alle lebten friedlich mit ihrer Familie, als der Bürgerkrieg sie überrumpelte und zwang, den Weg ins Exil anzutreten. So auch Nihad und Bahar: In der Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa nahmen sie die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer in Kauf und unterwarfen sich dem Diktat der Schlepper.
Der Syrien-Konflikt, der seine Anfänge im März 2011 hatte, ist Ursache für eine der schlimmsten humanitären Krisen, die es je gab. Mehr als 200‘000 Menschen, zum Grossteil Zivilisten, fielen den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen dem Assad-Regime und dessen Verbündeten und bewaffneten Rebellengruppen zum Opfer.
Die Folgen für die Bevölkerung sind verheerend: Laut Schätzungen des UN-Flüchtlingshochkommissariats sind seit 2011 insgesamt über vier Millionen Syrer vor den Bombenangriffen und der täglichen Gewalt in ihrem Land geflohen. Die Mehrheit von ihnen lebt in Flüchtlingslagern oder in provisorischen Siedlungen in Nachbarländern wie dem Libanon, Irak, Jordanien oder der Türkei.
In Syrien selbst hat der Konflikt auch dem Gesundheitswesen arg zugesetzt, was sich direkt auf die humanitäre Lage auswirkt. Zahlreiche medizinische Einrichtungen und Spitäler sind im ganzen Land bei Luftangriffen zerstört worden. Das medizinische Personal flieht, und der Vorrat an Medikamenten wird immer knapper. Tatsächlich sind die Gesundheitsdienste mittlerweile weitgehend inexistent, die Bevölkerung muss praktisch ohne ärztliche Versorgung auskommen. Humanitäre Hilfsorganisationen wie Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) haben Mühe, medizinische Nothilfe zu leisten. Die ehemals gut organisierte Gesundheitsinfrastruktur des Landes liegt am Boden.
Millionen Syrer sehen keinen anderen Ausweg als die Flucht. Auch unsere medizinischen Mitarbeitenden und ihre Familien werden immer häufiger gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Das Wissen, dass in Syrien Menschen unter ihrem Weggang leiden werden, macht ihnen zusätzlich zu schaffen. Der Psychologe Nihad ist im September 2015 mit seiner Familie in der Schweiz angekommen. Sie wollen nun gemeinsam ein neues Leben beginnen. Bahar hat in Dänemark Asylrecht bekommen, kämpft aber weiterhin dafür, dass sie ihre Kinder, die im Irak sind, zu sich holen kann.