Afghanistan: Medizinische Hilfe für Frauen in der abgeschiedenen Provinz Bamyan
© Nava Jamshidi
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Im Jahr 2022 entbanden mehr als 40 Prozent der afghanischen Frauen zu Hause ohne medizinisches Fachpersonal. In ihrem Land ist die Muttersterblichkeitsrate besonders hoch. Seit der Machtübernahme durch die Taliban und der Errichtung des Islamischen Emirats muss die Bevölkerung weitere Einschränkungen verkraften. Frauen trifft es besonders schwer, denn ihre Bewegungs- und Arbeitsfreiheit ist stark limitiert. Im Landesinnern liegt die Provinz Bamyan. Dort plant Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF) acht neue Gesundheitseinrichtungen für Mütter und Kinder.
Ob bewaffnete Konflikte, Naturkatastrophen oder Epidemien wie Covid-19: Seit 40 Jahren reiht sich in Afghanistan eine Notlage an die nächste. Die Machtübernahme durch die Taliban am 15. August 2021 läutete im Land eine neue Phase der humanitären Dauerkrise ein.
Finanzhilfen aus dem Ausland wurden von einem Tag auf den anderen ausgesetzt. Dadurch ist das ohnehin geschwächte, stark überlastete öffentliche Gesundheitssystem weiter unter Druck geraten. Zudem haben viele internationale Organisationen das Land seither verlassen.
Bamyan ist ländlich und von Bergen geprägt. In der Region leben viele Hazara, eine ethnische Minderheit, die in Afghanistan seit Jahren unterdrückt wird. Viele von ihnen haben kaum Zugang zu medizinischer Versorgung. Unsere Teams haben 2023 mehrere neue Gesundheitseinrichtungen eröffnet. Bisher wurden dort bereits über 1200 pränatale und postnatale Beratungen und 3400 pädiatrische Konsultationen durchgeführt. 2000 Kinder wurden auf Mangelernährung untersucht. 75 von ihnen erhielten anschliessend im Provinzspital in Bamyan weitere medizinische Versorgung.
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