Afghanistan: Wir verurteilen das erweiterte Arbeitsverbot für Frauen
© Tasal Khogyani/MSF
Afghanistan1 Min.
Gestern wurde den Vereinten Nationen (UN) mitgeteilt, dass keine afghanische Frau für die Vereinten Nationen mehr arbeiten dürfe. Diese Massnahme werde von der Taliban aktiv durchgesetzt. Somit erweitert die afghanische Regierung das am 24. Dezember 2022 angekündigte Arbeitsverbot für Frauen in Nichtregierungsorganisationen (NGOs).
Kein Land kann vorankommen, wenn die Hälfte seiner Bevölkerung an den Rand gedrängt und systematisch diskriminiert wird. Keine humanitäre Organisation, wie gross oder klein sie auch sein mag, kann ohne weibliches Personal mit voller Kapazität effektive Hilfe leisten.
Die Entscheidung der afghanischen Behörden, das Arbeitsverbot für Frauen auf UN-Agenturen auszuweiten, ist ein weiterer Schritt im systematischen Versuch, Frauen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens auszuschliessen.
Wir verurteilen diese Entscheidung aufs Schärfste. Damit grundlegende Dienstleistungen für Frauen & Männer zur Verfügung stehen, müssen sie von beiden erbracht werden können.
Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass alle, die in Afghanistan medizinische Hilfe benötigen, diese auch bekommen. Wir behalten unsere derzeitigen Teams so bei, wie sie aktuell arbeiten.
© Tasal Khogyani/MSF