Bangladesch: Mehrere Schwerverletzte nach Gewaltausbruch an der Grenze zu Myanmar

Das Camp Nummer 5, das Anfang Januar 2024 brannte. Camp 5 ist eines von 33 Camps im Cox's Bazar-Komplex in Bangladesch, dem mit über einer Million Menschen grössten Flüchtlingscamp der Welt.

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Seit Sonntag, dem 4. Februar 2024, hat Ärzte ohne Grenzen/Mödecins Sans Frontières in Cox's Bazar in Bangladesch 27 Menschen mit Schuss- oder Schrapnellwunden behandelt. 16 Patient:innen waren schwer verletzt, eine Patientin starb bei der Ankunft.

Zur Gewalteskalation in der Grenzregion zwischen Myanmar und Bangladesch sagt Antonino Caradonna, unser Landeskoordinator in Bangladesch:

Alle Verletzungen der 27 Patient:innen standen im Zusammenhang mit den erneuten Gewaltausbrüchen in der Grenzregion zwischen Myanmar und Bangladesch. Die Geflüchtetencamps von Cox's Bazar, in denen fast eine Million Rohingya leben, liegen in der Nähe des Konfliktgebiets, und die Schüsse sind bis dorthin zu hören.

Die Verschlechterung der Sicherheitslage an der Grenze ist besorgniserregend, da sie sich nicht nur direkt auf die an der Grenze lebenden Menschen auswirken könnte, sondern auch auf die psychische Gesundheit der Campbewohner:innen. Sie sind vor Jahren vor der Gewalt geflohen sind und auch in den Camps mit zunehmender Gewalt konfrontiert.

Unsere Teams setzen sich weiterhin dafür ein, dass jeder Mensch entsprechend seinen medizinischen Bedürfnissen behandelt wird. In den vergangenen Tagen bedeutete dies, dass neben den üblichen medizinischen Problemen auch mehr Menschen mit gewaltbedingten Verletzungen behandelt wurden. Wir sind weiterhin bereit, die Hilfe aufzustocken, falls weiterer Bedarf besteht.

 

Ärzte ohne Grenzen bietet in zehn Gesundheitseinrichtungen in Cox's Bazar verschiedene Dienste an, um einige der enormen medizinischen Bedürfnisse der in den Camps lebenden geflüchteten Rohingya sowie einer wachsenden Zahl von aus der Region stammenden Patient:innen zu erfüllen. Dazu gehören die allgemeine Gesundheitsversorgung, die Behandlung chronischer Krankheiten, psychosoziale Unterstützung sowie die Gesundheitsfürsorge für Frauen.