Bekämpfung von Covid-19 in der Provinz Ituri

2 staffs en gilets MSF marchent entre une barrière orange et une petite maison en bois et en tôle.

Demokratische Republik Kongo2 Min.

Seit im März 2020 in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) der erste Fall von Covid-19 gemeldet wurde, bietet Ärzte ohne Grenzen bei der Bekämpfung der Krankheit Unterstützung.

Weltweit sind mittlerweile mehr als 27 Millionen Menschen in 183 Ländern von der Pandemie betroffen. In der DR Kongo trat das neue Coronavirus erstmals im März auf und hat sich nun auf 18 Provinzen ausgebreitet. Mehr als 10 200 Personen (Stand vom 6. September) sind an Covid-19 erkrankt. In der Provinz Ituri, die lange davon verschont war, nehmen nun sowohl die Erkrankungsfälle (115 am 6. September) als auch die Todesfälle zu. 

Um die Präventivmassnahmen in Ituri zu verstärken, unterstützt Ärzte ohne Grenzen bereits seit März die behördlichen Massnahmen zur Eindämmung der Krankheit. Die Organisation ist insbesondere in Nizi, Angumu und Drodro tätig und konzentriert sich auf Aufklärungsmassnahmen zur Ausbreitung der Krankheit und die Behandlung von Menschen mit Symptomen. So haben die Teams von Ärzte ohne Grenzen Schulungen für das Gesundheitspersonal und Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung organisiert. Weitere Massnahmen waren das Einrichten von Handwaschstationen sowie Triagebereiche und Isolationsabteilungen in den von uns unterstützten Spitälern. 

 

Vue du centre de traitement Covid-19 avec ses barrières oranges.

Das von Ärzte ohne Grenzen betriebene Covid-19-Behandlungszentrum in Bunia verfügt über 15 Betten. 28. August, Ituri, DR Kongo

© MSF/Djann Jutzeler

Das Coronavirus ist noch immer sehr aktiv und stellt für die Einwohner*innen der Provinz Ituri eine echte Gefahr dar. Um die weitere Ausbreitung zu verhindern, ist die Mithilfe der Bevölkerung entscheidend, damit die Schutzmassnahmen eingehalten werden. 

Bei den Informationsveranstaltungen wird deshalb immer wieder betont, auf welche Symptome (Fieber, trockener Husten, Atemnot usw.) man besonders achten sollte. Besonders gefährdete Personen wie ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Um die Überlebenschancen zu steigern, ist es wichtig, dass diese so schnell wie möglich behandelt werden.
 
In Bunia und Nizi wurden spezielle Behandlungszentren eingerichtet, in denen Patient*innen mit einem schweren Verlauf stationär betreut werden können. Ärzte ohne Grenzen betont jedoch, dass niemand zu einem Aufenthalt im Behandlungszentrum gezwungen wird. Unter Einhaltung der Schutzmassnahmen ist auch der Besuch von Angehörigen erlaubt.

Das oberste Ziel von Ärzte ohne Grenzen ist es, den Zugang zu Gesundheitsversorgung sicherzustellen und lebensrettende medizinische Tätigkeiten aufrechtzuerhalten. Die Organisation unterstützt deshalb weiterhin in vielen Provinzen der DR Kongo verschiedene Spitäler und Gesundheitszentren. Trotz der Einschränkungen und Schutzmassnahmen können die meisten Hilfeleistungen, die nicht in Zusammenhang mit Covid-19 stehen, fortgeführt werden. Dazu gehören etwa die Hilfe in Flüchtlingslagern sowie Aktivitäten zur Bekämpfung von Masern und Malaria.