Entführung eines von MSF gemieteten Autos in Somalia endet mit tragischem Tod

Somalia / Somaliland1 Min.

Am frühen Abend des 24. Juni 2009 wurde in Nord Galcayo ein von MSF gemietetes Auto angegriffen. Es hatte gerade einen Patienten von einer MSF-Klinik in Süd Galcayo ins in ein MSF-Krankenhaus in Nord Galcayo transferiert.

Die Betreuerin, die den Patienten auf der Reise begleitete, wurde getötet, und der Fahrer verletzt. Der MSF-Mitarbeiter, der sich ebenfalls im Auto befand, blieb unverletzt. Der Fahrer wurde inzwischen behandelt und ist in einem guten Zustand. Das Auto wurde bei dem Vorfall von den Angreifern entwendet.
Der Angriff gilt nicht als Attacke gegen MSF, aber Gewalt gegen jene Menschen, die in Somalia nach wie vor dringend notwendige medizinische Hilfe leisten, ist völlig inakzeptabel. Solche Aktionen gefährden die lebensrettende Arbeit von MSF vor Ort, deren Mitarbeiter für Hunderttausende Somalis im ganzen Land medizinische Hilfe anbieten.
MSF begann seine Arbeit in Somalia 1991. Seit Januar 2008 laufen die Hilfsprogramme in Süd- und Zentralsomalia nach wie vor dank dem grossen Engagement, der harten Arbeit und dem Mut unserer somalischen Mitarbeiter. Sie werden von einem internationalen Team in Nairobi unterstützt, das die Projekte besucht, wann immer es die Sicherheitslage erlaubt.
MSF ruft alle Kriegsparteien auf, medizinische Einrichtungen und Hilfeleistungen zu respektieren, damit die Menschen im Land unabhängig von ihrer politischen, religiösen oder militärischen Zugehörigkeit Zugang zur dringend benötigten Gesundheitsversorgung haben.
Im Jahr 2008 haben die MSF-Teams 7270’428 ambulante Behandlungen durchgeführt, darunter 267’168 Behandlungen von Kindern unter fünf Jahren. Über 55’000 Frauen erhielten pränatale Behandlungen und über 24’000 Menschen wurden in von MSF unterstützte Krankenhäuser und Gesundheitszentren aufgenommen. Es wurden 3’878 chirurgische Eingriffe durchgeführt, 1’249 davon waren gewaltbedingte Verletzungen. Die medizinischen Teams behandelten darüber hinaus 1’036 Patienten, die an der tödlichen, vernachlässigten Krankheit Kala Azar litten, über 4’000 Malaria-Patienten und begannen bei 1’556 Patienten mit einer Tuberkulose-Behandlung. Etwa 35’000 unterernährte Menschen wurden mit Nahrungsmitteln versorgt und behandelt und 82’174 Impfungen wurden durchgeführt.