Gewalt in Somalia/Somaliland: Unsere Patient:innen und das von uns unterstützte Spital sind in Gefahr

#NotATarget

Somalia / Somaliland1 Min.

Das von Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF) unterstützte Spital in Las Anod war am Morgen des 28. Februar zum vierten Mal innert drei Wochen von gewaltvollen Kämpfen betroffen. Die Kämpfe haben Teile des Spitals in einem solchen Masse beschädigt, dass wir unsere Aktivitäten in der Kinderstation sowie in unserer Blutbank, wo wir die Blutkonserven lagern, einstellen mussten.

Bereits in den Wochen zuvor mussten wir aus Sicherheitsgründen unsere Aktivitäten in fast allen Abteilungen des Spitals, mit Ausnahme der Notaufnahme, reduzieren. Nun fehlt es an Blutkonserven, um die neu eingetroffenen Verwundeten zu behandeln. Die Notaufnahme verzeichnet jedoch weiterhin einen Zustrom von Verletzten. Unsere Teams unterstützen die Verletzten bei der medizinischen Behandlung als  auch bei der Überweisung an andere Gesundheitseinrichtungen.

Die Lage ist verzweifelt und das menschliche Leid durch die anhaltende Gewalt enorm. Die Menschen werden aus ihren Häusern vertrieben und müssen um ihr Leben fürchten.

Djoen Besselink, Landeskoordinator Somalia/Somaliland

«Mitarbeitende berichten mir, dass sie Angst haben, im Spital zu sein und dass sie nur beten können, weil sie sich nicht genügend schützen können, und es kaum sichere Verstecke gibt» berichtet unser Landeskoordinator Djoen Besselink.

Trotz unserer wiederholten Forderungen, Patient:innen, Spitalpersonal und medizinische Einrichtungen zu respektieren halten die Kämpfe auch in aktuell weiter an. Es wird geschossen und es sind Explosionen zu hören. Wir verurteilen diese extreme Gewalt aufs Schärfste.

Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) leistet unabhängige medizinische Unterstützung und geht jeweils auf alle Konfliktparteien zu, um sicherzustellen, dass alle von der Gewalt betroffenen Menschen erreicht werden und diejenigen medizinische Hilfe erhalten, die sie auch benötigen.