Kämpfe zwingen MSF zur Unterbrechung der Arbeit im Spital von Hawa Abdi
Somalia / Somaliland1 Min.
Am 5. Mai 2010 war MSF gezwungen, die Tätigkeit im Spital von Hawa Abdi in Somalia zeitweilig zu unterbrechen: Ein von der Arbeit von MSF unabhängiger Sicherheitsvorfall war in eine grosse Konfrontation ausgeartet. Dabei wurde das Spital von bewaffneten Männern eingenommen und einige somalische Mitarbeiter wurden zeitweise in der Einrichtung festgehalten.
Die Patienten von MSF mussten evakuiert und an andere Gesundheitseinrichtungen überwiesen werden. Über ihr Wohlergehen ist die Organisation äusserst besorgt und engagiert sich, damit die medizinische Arbeit in Hawa Abdi – so schnell es die Sicherheitslage zulässt – wieder aufgenommen wird.
Derzeit ist MSF noch immer damit beschäftigt, die genauen Umstände des gestrigen Vorfalls zu klären und ist den örtlichen Behörden in der Region für ihre Unterstützung bei diesen Bemühungen dankbar.
MSF möchte die verschiedenen Parteien in Somalia erneut auffordern, medizinische Einrichtungen und das dort arbeitende medizinische Personal zu respektieren.
In Hawa Abdi leitet MSF eine ambulante Abteilung, eine pädiatrische stationäre Abteilung, ein Cholera- und Durchfall-Behandlungszentrum, ein Ernährungsprogramm und organisiert den Trinkwassertransport und die Verteilung von Decken sowie anderen Bedarfsgütern. In Afgooye unterstützt MSF das Gemeindespital, ein ambulantes Ernährungsprogramm und fördert die Arbeit des Spitals durch die Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Material sowie die Auszahlung von Lohnergänzungen für unterbezahlte lokale Mitarbeiter.
Seit 1991 hat MSF kontinuierlich in Somalia gearbeitet und leistet derzeit in acht Regionen medizinische Hilfe: In Banadir, Bay, Hiraan, Galgaduud, Lower Juba, Middle Shabelle, Lower Shabelle und Mudug.