Malawi: 30 000 Mädchen erhalten Impfung als Schutz vor Gebärmutterhalskrebs
© Alice Authier/MSF
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Seit 2017 leitet Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF) in Malawi ein Projekt zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs. Diese Krankheit verursacht vor Ort jedes Jahr den Tod von mehr als 2900 Frauen. Unsere Unterstützung beinhaltet neben der Behandlung und Palliativpflege auch die Mithilfe bei Impfkampagnen gegen humane Papillomaviren (HPV). In fast 99 Prozent der Fälle ist Gebärmutterhalskrebs auf eine HPV-Infektion zurückzuführen.
«Malawi hat die weltweit höchste Sterblichkeitsrate durch Gebärmutterhalskrebs. Dabei kann die HPV-Impfung vor dieser Krebsart schützen», betont Dr. George Chilinda, MSF-Onkologin am Reine-Elisabeth-Spital in Blantyre. «Bei vielen Patientinnen, die zu uns ins Spital kommen, ist der Krebs schon in einem zu fortgeschrittenen Stadium für eine Behandlung. Das ist traurig und frustrierend. Umso mehr, als man weiss, dass durch eine Impfung und Früherkennung die Erkrankung vermieden oder dann schon frühzeitig behandelt werden kann.»
Unsere Teams unterstützten deshalb die Impfkampagne für insgesamt 30 000 junge Mädchen, die am 19. Januar im Distrikt Phalombe, im Südosten des Landes, begonnen hat. Gemäss den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist es am wirksamsten, junge Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren gegen humane Papillomaviren zu impfen, um einer Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs im erwachsenen Alter vorzubeugen. Da diese Infektionen sexuell übertragbar sind, ist die Impfung vor Beginn der sexuellen Aktivität am sinnvollsten.
«Wir unterstützen diese Kampagne der lokalen Behörden, weil viele Mädchen in den vergangenen zwei Jahren keine HPV-Impfung erhalten haben. Dies ist teilweise auf Schwierigkeiten durch Covid-19 zurückzuführen», erklärt Alice Authier, unsere stellvertretende Landesverantwortliche in Malawi.
Es wird der Impfung noch nicht genügend Bedeutung beigemessen, insbesondere als Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs. Es ist sehr wichtig, dass die Familien wissen, dass diese Impfung in den Gesundheitszentren vor Ort erhältlich ist.
Impfungen werden direkt an Schulen angeboten
Um die Mädchen dieser Altersgruppe in möglichst grosser Zahl zu erreichen, wird die Impfung direkt an den Schulen angeboten, wie dies auch im Distrikt Phalombe der Fall war. Zuvor waren mehr als 330 Gesundheitshelfer:innen im Einsatz und betonten an Informationsveranstaltungen die Wichtigkeit dieser Impfung. Auch die Schulleitungen und Lehrkräfte aus dem Gesundheitsbereich von 91 Schulen waren beteiligt, um die Eltern für das Thema zu sensibilisieren und die Impfungen zu organisieren.
Ziel des Projekts zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs in Malawi ist es, den Zugang zur Impfung zu erleichtern und Verbesserungen bei der Vorsorge, Früherkennung, Behandlung und Palliativpflege zu erzielen. Das Projekt richtet sich an die Frauen in Blantyre und Chiradzulu. Die Impfung gegen HPV ist dabei das wirksamste Mittel, um die künftigen Generationen vor Gebärmutterhalskrebs zu schützen.
© Alice Authier/MSF