Malawi: Zahlreiche Opfer durch Zyklon «Freddy»
© Diego Menjibar
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Der Zyklon «Freddy» hat im Süden Malawis verheerende Zerstörungen angerichtet. Heftige Regenfälle und starker Wind haben Strassen, Gebäude und Stromleitungen zerstört, es gibt Tote und Verletzte. Malawis Präsident hat den Katastrophenzustand ausgerufen. Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans FrontIères (MSF) hat einen Notfalleinsatz gestartet.
«Die Lage ist sehr ernst. Es gibt viele Verletzte, Vermisste und Tote, und die Zahl der Opfer wird in den nächsten Tagen noch steigen», sagt Guilherme Botelho, unser Notfallkoordinator in Blantyre. Das Queen Elizabeth Central Hospital in Blantyre ist mit dem Zustrom von Verletzten aus verschiedenen Gebieten überfordert, weshalb wir ein Team zusammengestellt haben, das medizinische und logistische Unterstützung leistet.
Die Distrikte Blantyre, Chikwawa, Chiradzulu, Mulanje, Mwanza, Neno, Nsanje, Thyolo, Phalombe und Zomba sind am stärksten von den Verwüstungen betroffen. Offiziellen Zahlen zufolge wurden in Blantyre die meisten Todesfälle verzeichnet. Allein das Queen Elizabeth Central Hospital meldete 220 Tote, von denen 42 Erwachsene und 43 Kinder bei der Ankunft für tot erklärt wurden.
«Wir haben einen Teil von unserem Gesundheitspersonal aus unserem regulären Projekt für Gebärmutterhalskrebs abgezogen, um unser Notfallteam im Queen Elizabeth Central Hospital zu unterstützen» sagt Marion Pechayre, unser Landeskoordinatorin in Malawi. «Ausserdem haben wir unsere Einsätze ausgesetzt, um unsere Mitarbeitenden vor den Risiken zu schützen, die durch Sturzfluten und Erdrutsche oder den Einsturz von Gebäuden entstehen können.»
Die Gefahr eines erneuten Ausbruchs der Cholera ist nach wie vor gross, da Malawi nach dem Tropensturm Ana im vergangenen Jahr den grössten Ausbruch in der Geschichte des Landes erlebte. «Wir haben die Cholera-Behandlungszentren in die Nähe des Krankenhauses verlegt, um die Sicherheit der Patient:innen zu gewährleisten», sagt Guilherme Botelho. «Der Regen hat noch nicht aufgehört und es gibt viele Schäden, die uns in vielerlei Hinsicht Sorgen bereiten. In der Tat ist ein weiterer Anstieg der Cholerafälle eine unserer Befürchtungen nach diesem Sturm, zumal die Impfrate in Blantyre sehr niedrig ist. Aber im Moment ist es noch zu früh, um das vorherzusagen.»
Unsere Notfallteams werden in den kommenden Tagen die Situation und die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Gesundheitseinrichtungen in den am stärksten betroffenen Distrikten weiter bewerten, um entsprechend Unterstützung zu leisten. Das gilt sowohl für medizinische Behandlungen als auch für den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen.
© Diego Menjibar