Mali: Medizinische und psychologische Hilfe für Vertriebene in Gao
© Lamine Keita/MSF
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Flucht vor Gewalt
Mehr als 1700 Menschen kamen nach Angriffen auf ihre Dörfer in Talataye, Mali, am 10. September 2022 in Gao im Norden des Landes an. Sie flohen vor der Gewalt und verliessen ihre Heimat, oft noch nicht einmal mit dem Nötigsten. Den Vertriebenen fehlte es an allem: einer Unterkunft, Wasser zum Trinken, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung. Die Lage war dramatisch. Als erste Hilfsorganisation waren wir vor Ort, um die Menschen in Gao zu unterstützen, und sind auch im April 2023 noch da.
Grundversorgung sichern
Unsere Teams verteilten erste Hilfspakete an die Vertriebenen: Sie enthielten Kochutensilien, Matten, Planen, Decken und Eimer. Ein mobiler Wassertank lieferte tausende Liter sauberes Trinkwasser. Die gebauten Notunterkünfte bestehen aus Holzpfählen, Seilen, Planen und Bambusstäben und bieten den Menschen Schutz. Ausserdem stellten wir Seife, Moskitonetzte und Wasserbehälter bereit.
Nach der Installation des Wassertanks haben wir eine mobile Klinik in Gao eingerichtet, um die Menschen auch medizinisch versorgen zu können. Ein Krankenwagen wurde mit Medikamenten beladen und unsere Teams begannen mit der kostenlosen medizinischen Grundversorgung der Vertriebenen.
In Gao war unser wichtigstes Ziel, die Vertriebenen auch medizinisch und psychologisch zu versorgen - unabhängig ihrer Herkunft, ihres Zielortes, ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder politischen Einstellung.
Eine Zeltklinik für die Vertriebenen in Gao
Unsere Teams sprachen mit vielen Familien aus Talataye. So konnten wir mehr über ihre Bedürfnisse erfahren. In Gruppengesprächen konnten die Familien ihre Sorgen austauschen und erzählen, was sie konkret benötigen. Die psychosoziale Hilfe ist eine wichtige Komponente unserer Hilfe. So können Menschen wieder ein Gefühl der Sicherheit und Kontrolle über ihre Lebenssituation gewinnen.
Unsere Hilfe in Gao in Zahlen
- 534 Kits zum Bau einer Notunterkunft verteilt
- 440 000 Liter Wasser bereitgestellt
- 6 359 Menschen medizinisch beraten
- 974 Nothilfe-Kits verteilt
- 55 Latrinen und Toiletten errichtet
© Lamine Keita/MSF