Mosambik: Stärkere Dächer zum Schutz vor extremen Wetterereignissen
© MSF/Lourino Pelembe
Mosambik2 Min.
Der Distrikt Mogovolas ist eine reizvolle Gegend in Mosambik nördlicher Provinz Nampula. Hier trifft üppiges Grün auf imposante Kegelberge, die Landschaft strahlt Ruhe und Widerstandsfähigkeit aus. Doch inmitten dieser Schönheit ist die Bevölkerung auch regelmässig Tropenstürmen, Dürren und Überschwemmungen ausgesetzt.
Dank ihres unerschütterlichen Vertrauens lässt sie sich von diesen Herausforderungen aber nicht unterkriegen. 2022 wurde Mogovolas von zwei tropischen Stürmen getroffen: von Tropensturm Ana im Januar und vom Wirbelsturm Gombe im März. Diese hatten gravierende Folgen für die Bevölkerung und verursachten ausserdem grosse Schäden an der Infrastruktur, allen voran an Gesundheitseinrichtungen.
Gesundheitszentren spielen eine zentrale Rolle bei der medizinischen Versorgung, besonders in katastrophenanfälligen Gebieten wie Mogovolas, in denen extreme Klimaereignisse eine konstante Bedrohung sind. Vor diesem Hintergrund verstärkt Ärzte ohne Grenzen auch Dächer von Gesundheitseinrichtungen, damit diese selbst starken Winden und Wirbelstürmen standhalten und besser vor Naturkatastrophen geschützt sind.
Laut Hannes Depuydt, Logistikkoordinator für das Projekt planetare Gesundheit von Ärzte ohne Grenzen in Mosambik, geht es in erster Linie darum, dass Gesundheitszentren auch während und nach eines extremen Klimaereignisses funktionsfähig bleiben.
«Die Verstärkung der Dächer von Gesundheitszentren ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit von Patient:innen und Mitarbeitenden zu erhöhen und den Betrieb auch während Zyklonen und anderen Starkwindereignissen aufrechtzuerhalten», betont er. Diese Massnahme könne dazu beitragen, dass Gesundheitseinrichtungen insgesamt besser auf Naturkatastrophen vorbereitet seien.
Wir bringen an beiden Seiten des Gebäudes Stützbalken an und fixieren die Blechdächer mit einem stabilen Seilsystem, so dass die Dächer auch bei starken Winden nicht wegfliegen.
Bis jetzt wurden bereits Dächer in Mecutamala, Muatua, Calipo und Murririmue im Distrikt Mogovolas sowie Japir im Distrikt Meconta auf diese Weise verstärkt. Es ist ein schönes Beispiel für das Zusammenspiel von technischem Knowhow, «Empowerment» auf Gemeindeebene und Nachhaltigkeit.
Ärzte ohne Grenzen möchte sich in nächster Zeit an weiteren gefährdeten Ortschaften in Mogovolas für bessere Bautechniken im Allgemeinen einsetzen. Gleichzeitig engagiert sich die Organisation für neue Richtlinien, mit denen der Sturm- und Windstabilität beim Bau von Gesundheitseinrichtungen mehr Bedeutung beigemessen wird.
Mosambik gehört zu den Ländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, aber nur schlecht auf extreme Klimaereignisse vorbereitet sind. Ärzte ohne Grenzen reagiert seit 2022 aktiv auf die Auswirkungen des Klimawandels. Dazu gehören auch Projekte im Zusammenhang mit klimabedingten Krankheiten in der Provinz Nampula. Das Hauptziel des Einsatzes ist, die Lücken im Gesundheitssystem in Bezug auf vernachlässigte Tropenkrankheiten wie Elefantiasis, Bilharziose und vektorübertragene Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber anzugehen.
© MSF/Lourino Pelembe