MSF beteiligt sich an klinischer Studie für Ebola-Medikamente

 DR Kongo, Butembo, 3. November 2018

Demokratische Republik Kongo1 Min.

Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) beteiligt sich im im Osten der Demokratischen Republik Kongo an einer klinischen Studie zu vier möglichen Medikamenten gegen Ebola. Die Studie, die bereits im November in einem anderen Behandlungszentrum gestartet worden war, wird nun auch in den Ebola-Behandlungszentren von MSF in Katwa und Butembo in der Provinz Nordkivu implementiert. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit den kongolesischen Gesundheitsbehörden durchgeführt.

Die vier Medikamente, die im Rahmen der randomisierten kontrollierten Studie verwendet werden, sind Remdesivir, ZMapp, mAb114 und REGN-EB3. Im Rahmen der Vorgaben für den Nothilfe-Einsatz noch nicht registrierter Medikamente (Monitored Emergency Use of Unregistered and Investigational Interventions – MEURI) werden die Medikamente den Patientinnen und Patienten schon seit Beginn der Epidemie angeboten. Die Durchführung einer klinischen Studie ist gemäss MEURI ein entscheidender Schritt, denn nur diese kann wissenschaftliche Daten erzielen, die Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit der einzelnen Medikamente zulassen. Das wichtigste Ziel der Studie ist es, unter den vier Produkten das wirksamste Ebola-Medikament zu bestimmen.

DR Kongo, Butembo, Januar 2019

Der MSF-Arzt Aboubacar Soumah koordiniert die klinische Studie zu vier möglichen Ebola-Medikamenten. DR Kongo, Butembo, Januar 2019

© MSF

Die Behandlung der Patienten im Rahmen dieser Studie wird von einem Studienkomitee, das von der Weltgesundheitsorganisation einberufen wurde, überwacht. Geleitet wird die Studie vom «National Institute of Biomedical Research of DRC» und vom «US National Institute of Health» in Zusammenarbeit mit weiteren kongolesischen und internationalen Organisationen.

Butembo und Katwa sind derzeit besonders stark von der Ebola-Epidemie, die im August 2018 von den kongolesischen Behörden offiziell erklärt wurde, betroffen. Das Behandlungszentrum in Butembo kann 96 Menschen aufnehmen. Das im vergangenen Monat eröffnete Zentrum in Katwa hat eine Kapazität von 62 Betten. MSF hat in diesen beiden Behandlungszentren insgesamt 2100 Patienten aufgenommen. 250 der Patienten wurden positiv auf Ebola getestet, davon konnten 110 Patienten gesund entlassen werden.