MSF leistet Hilfe bei Ebola-Ausbruch in der DR Kongo
Demokratische Republik Kongo2 Min.
In der ersten Woche des Hilfseinsatzes von MSF wurden in der betroffenen Region ein Isolations- und ein Behandlungszentrum eingerichtet. Zudem wird das lokale Gesundheitssystem unterstützt, damit es weiterhin funktionsfähig bleibt. Andere MSF-Projekte in der Region laufen weiter.
Der insgesamt zehnte Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo wurde am 1. August 2018 offiziell vom kongolesischen Gesundheitsministerium bestätigt. Das Epizentrum des aktuellen Ausbruchs ist die Stadt Mangina in der Provinz Nord-Kivu im Nordosten der DR Kongo. Bis jetzt wurden 74 Fälle von der Gesundheitsbehörde gemeldet, wovon 34 tödlich verliefen.
Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) ist auch beim aktuellen Ebola-Ausbruch in Nord-Kivu vor Ort, um das Ministerium bei der Bekämpfung des Ausbruchs zu unterstützen. In Mangina wurde ein Behandlungszentrum eingerichtet, das 30 Betten in Isolationszelten umfasst. Ausserdem wurde ein Notfallteam zur Koordinierung des neuen Einsatzes nach Beni entsandt. In der 400‘000 Einwohner-Stadt, die in 45 minütiger Entfernung zu Mangina liegt, wurde zudem ein Labor für Ebola-Tests eingerichtet.
Aufrechterhaltung des lokalen Gesundheitssystems
Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Unterstützung des Gesundheitssystems, damit die reguläre medizinische Versorgung über den Ebola-Ausbruch hinaus in der Region aufrechterhalten werden kann.
«Wir stehen vor mehreren Herausforderungen», sagt Gwenola Seroux, unsere Notfall-Einsatzleiterin. «Die erste besteht natürlich darin, die Ausbreitung der Epidemie einzudämmen, und dies erfordert den Schutz des Gesundheitspersonals und der Gesundheitseinrichtungen vor dem Virus. Die Impfungen, mit denen das Gesundheitsministerium beginnt, werden ein weiterer wichtiger Teil dieser Bemühungen sein.»
Auch andere Projekte von MSF in der Region haben die Alarmbereitschaft erhöht und Verfahren eingeführt, um die bestehenden Aktivitäten vor dem Risiko einer Kontamination zu schützen. Dazu gehören unsere Programme zur Versorgung von mangelernährten Patienten und Opfern sexueller Gewalt in Lubero und Bambu-Kiribizi sowie das Spital in Rutshuru.
Die Gesundheitsbehörde hat ungefähr 800 Personen ermittelt, die mit Ebola-Kranken in Kontakt waren. Diese werden nun überwacht, damit sie im Fall einer Ansteckung so schnell wie möglich behandelt werden können.
Besonders schwierig: die fragile Sicherheitslage
Die Provinz Nord-Kivu im Nordosten der DR Kongo ist dicht besiedelt. Die Stadt Beni, die unter Kontrolle des kongolesischen Militärs steht, liegt nur 30 Kilometer von der Grenze zu Uganda entfernt. Mehrere bewaffnete Gruppen sind in der Region aktiv.
Es ist das erste Mal, dass wir in einem Konfliktgebiet mit einem Ebola-Ausbruch konfrontiert werden. Das wird die Reaktion umso schwieriger machen, insbesondere im Hinblick auf die Begrenzung der Ausbreitung der Krankheit in schwer zugänglichen Gebieten. Unsere Fähigkeit, uns auf dem Boden zu bewegen, wird begrenzt sein.
Die MSF-Teams auf der ugandischen Seite der Grenze sind ebenfalls in Alarmbereitschaft und arbeiten mit den nationalen Behörden zusammen, falls ein Einsatz im Nachbarland erforderlich sein sollte. Zurzeit scheint es keinen Zusammenhang mit dem vorherigen Ebola-Ausbruch in der Region Equateur zu geben, der im Juli für beendet erklärt wurde. Wir beobachten die Entwicklung des Ebola-Ausbruchs in Nord-Kivu aufmerksam und sind darauf vorbereitet, unsere Strategie jederzeit an die sich verändernden Erfordernisse anzupassen.