Somalia: MSF beendet das medizinische Projekt in der Region von Hawa Abdi und bekräftigt das Engagement zur Unterstützung der somalischen Bevölkerung.
Somalia / Somaliland2 Min.
Anfang September haben die Mitarbeiter von MSF ihr Projekt im somalischen Hawa Abdi, am Stadtrand der Hauptstadt Mogadischu, beendet, was auch ein Ende der langjährigen Zusammenarbeit mit Dr. Hawa Abdi bedeutet. Drei Jahre lang hat MSF die Bevölkerung um Hawa Abdi unterstützt: Die Organisation unterhielt eine ambulante Klinik, eine Kinderklinik, ein Behandlungszentrum für Cholera und Durchfallerkrankungen sowie ein Ernährungsprogramm und verteilte sauberes Wasser, Decken und Plastikplanen. MSF würdigt die Unterstützung der Familie Hawa Abdi während dieser Zusammenarbeit.
Im Verlaufe des dreijährigen lebensrettenden Einsatzes hat MSF in der Kinderklinik über 8’000 Kinder behandeln können, 5'593 davon wurden in das Ernährungsprogramm aufgenommen. Von 2007 bis 2010 hat MSF im Gebiet um Mogadischu und Afgooye 330'140 Menschen behandelt und mit kostenlosen Medikamenten versorgt. 29'027 mangelernährte Kinder unter fünf Jahren wurden im Rahmen des ambulanten Ernährungsprogramms versorgt. Ende August 2009 haben die MSF-Teams nach einem Masernausbruch eine Massenimpfkampagne durchgeführt. 31'785 Kinder konnten geimpft werden. Im Laufe der drei Einsatzjahre hat MSF über 180 Millionen Liter sauberes Wasser verteilt und über 50'000 Haushalte mit Plastikplanen und Decken ausgestattet.
In Afgooye wird MSF das Gemeindespital weiterhin unterstützen. Dieses bietet eine Entbindungsstation, stationäre und ambulante Behandlungen sowie ein ambulantes Ernährungsprogramm für Kinder unter fünf Jahren. MSF beobachtet die Gesundheitslage in der Region weiterhin und bleibt entschlossen, die lebensrettende Nothilfe im Afgooye-Korridor fortzuführen.
Seit Anfang 2007 haben über 300'000 vertriebene Personen, die meisten aus Mogadishu, im Afgooye-Korridor Zuflucht gefunden. Diese Personen benötigen oft dringende humanitäre Unterstützung und befinden sich in einem äusserst instabilen Gebiet. MSF ist in Somalia in zehn Regionen aktiv und verfügt über 1'300 somalische Mitarbeiter, die vor Ort medizinische Hilfe leisten. Millionen von Menschen sind dringend auf diese Hilfe angewiesen, aber die klaffende Schere zwischen den Bedürfnissen in Somalia und der entsprechenden humanitären Reaktion wird immer grösser.
MSF ist eine unabhängige medizinische Organisation und führt Projekte in zehn Regionen Somalias. Mehr als 1'300 somalische Mitarbeiter vor Ort, unterstützt von über 100 Mitarbeitern im kenianischen Nairobi, kümmern sich um die medizinische Grundversorgung, behandeln Tuberkulose und Mangelernährung, führen chirurgische Behandlungen durch und versorgen die vertriebenen Menschen mit Wasser und Hilfsgütern. Für die Projekte in Somalia verzichtet MSF auf staatliche Unterstützung und ist somit auf individuelle Spenden aus der ganzen Welt angewiesen.