Ukraine: An Bord des neuen Zugs von Ärzte ohne Grenzen
© AFP Photo/Genya Savilov
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Ein speziell von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) für medizinische Zwecke ausgestatteter Zug hat am 31. März bei seiner ersten Fahrt durch die Ukraine 26 Patient:innen aus Zaporijia und Dnipro in die Spitäler von Iwano-Frankiwsk und Lwiw transportiert. Die meisten Passagiere brauchten eine postoperative Behandlung.
Ärzte ohne Grenzen hat den Zug mit medizinischem Material und Personal ausgestattet, um Kriegsverletzte aus Regionen im Osten der Ukraine zu evakuieren. Dabei arbeitete die Nothilfeorganisation mit dem Gesundheitsministerium und dem Bahnunternehmen des Landes zusammen.
Immer wieder bitten Spitäler in der Nähe von Kriegsgebieten dringend um Überweisungen für Patient:innen in Spitäler in sicherere Gebieten des Landes. Es geht einerseits darum, die Spitäler angesichts des stetigen Zustroms von Verletzten zu entlasten, und andererseits den Patient:innen eine bestmögliche medizinische Versorgung zu ermöglichen.
Der zweite Zug ist länger und besser ausgerüstet
Seit dem 31. März hat sich MSF um den Transport von fast 300 Patient:innen vom Osten in den Westen der Ukraine gekümmert. Dazu stand der Organisation ein einfacher Zug mit vier Wagen zur Verfügung. Transportiert wurden Spitalpatient:innen, Bewohner:innen von Pflegeheimen und Waisenkinder, die während der Reise medizinische Versorgung benötigten.
Der neue Zug verfügt nun über acht Wagen und kann rund 36 Patient:innen auf einmal befördern. Die Ausrüstung umfasst einen Wagen für Intensivpflege, Sauerstoff und einen Generator, der sämtliche medizinischen Geräte mit Strom versorgt.
Wir freuen uns sehr, dass wir nun diesen grösseren und besser ausgestatteten Zug einsetzen können
«Wir wissen, dass erhöhter Hilfebedarf besteht, denn wir erhalten immer mehr Anfragen. Es handelt sich um ein neues und technisch sehr fortschrittliches Projekt, wie es bei MSF bisher noch nie zum Einsatz kam», so Burton weiter.
Auch der kleinere Zug bleibt weiterhin in Einsatz. Auf beiden Zügen können auch Familienangehörige der Patient:innen mitreisen.
«Unsere Aufgabe ist es jetzt, gemeinsam mit der Gesundheitsbehörde herauszufinden, welche Spitäler am dringendsten auf Evakuierungen von Patient:innen angewiesen sind, und dann so schnell wie möglich auf ihre Hilferufe zu reagieren», sagt Burton abschliessend.
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