Zürich: Safe Spaces in Mombasa – eine Sonderausstellung an der photoSCHWEIZ 24

Der Haupteingang zum Gemeinschaftsraum der New Life Church. Drinnen werden Jugendliche über Safer Sex aufgeklärt. In einer Ecke wird Kleinkindern gründliches Händewaschen beigebracht. Mombasa, Kenia, November 2023.

Kenia2 Min.

Im November besuchte die Schweizer Fotografin Nora Nussbaumer unser Projekt in Mombasa im Südosten Kenias. Unsere Teams unterstützen dort junge Menschen, Mitglieder der LGBTQ+-Community, Drogenkonsument:innen und Sexarbeiter:inneng. Es sind Bilder von Safe Spaces – sicheren Orten – und Portraits entstanden, die ab heute bis zum 16. Januar an der photoSCHWEIZ, der grössten Schweizer Werkschau für nationale und internationale Fotograf:innen in Zürich Oerlikon zu sehen sind.

In Mombasa haben junge Menschen, Mitglieder der LGBTQ+-Community, Drogenkonsument:innen und Sexarbeiter:inner nur begrenzten Zugang zur Gesundheitsversorgung. Sie leben oft am Rande der Gesellschaft und werden häufig stigmatisiert. Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) unterstützt diese Gruppen in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und dem Gesundheitsministerium. Die Teams der medizinischen Hilfsorganisation sorgen für eine umfassende Gesundheitsversorgung, informieren über sexuelle Gesundheit sowie Prävention und bieten psychologische Unterstützung an.

In unserem Projekt beraten sogenannte «Peers». Sie sind häufig ehemals stigmatisierte Personen, die nun als Unterstützer:innen agieren. Sie passen Hilfsangebote an die Bedürfnisse der Betroffenen an und fördern mittels Gesprächsrunden den Zugang zu medizinischer Versorgung. Safe Spaces bieten dabei einen sicheren Treffpunkt. Diese von Ärzte ohne Grenzen und seinen Partner:innen geschaffenen Räume, sind oft der einzige Ort, an dem Betroffene offen sprechen und dadurch ihre psychische Gesundheit stärken können. Es sind Räumlichkeiten, die mit der Unterstützung aus der Gemeinschaft zur Verfügung gestellt werden, wie zum Beispiel Kirchen, Moscheen, Zelte oder sogar Stundenhotels, wo die Betroffenen sich selbst sein können.

Portrait Nora Nussbaumer

Portrait der Fotografin Nora Nussbaumer.

© Daniel Hager

Über Nora Nussbaumer

Nora Nussbaumer kommt ursprünglich aus der Werbefotografie und arbeitet heute als freischaffende Fotografin und visuelle Künstlerin. Nebst Auftragsarbeiten setzt sie sich in ihren eigenen Projekten mit verschiedenen Themen wie Nachhaltigkeit oder Momenten von echter Verbundenheit auseinander.

Sie hat unsere medizinischen Teams begleitet und ihre Arbeit in Form einer gestalterischen Carte blanche dokumentiert. Die omnipräsenten Kunststoffstühle im Gebiet sind in Nora Nussbaumers Fotografien zu einem Sinnbild für die Projektteilnehmenden geworden – junge Menschen zwischen 10 und 24 Jahren, also hauptsächlich minderjährige Personen, die nicht fotografiert werden dürfen.

Informationen zur Ausstellung

PhotoSCHWEIZ 24: 12.-16. Januar, Halle 550, Zürich Oerlikon
PhotoFORUM: Artist Talk mit Nora Nussbaumer, 12. Januar, 18:00 Uhr