Nigeria: Ärzte ohne Grenzen verurteilt Ermordung von fünf Mitarbeitenden von Hilfsorganisationen

Flüchtlings-Camp in Monguno im Bundesstaat Borno. Februar 2019, Monguno, Nigeria.

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Ärzte ohne Grenzen verurteilt die Tötung von fünf Mitarbeitenden von Hilfsorganisationen im Nordosten Nigerias. Die Ermordeten, darunter Mitarbeitende von Aktion gegen den Hunger, der Borno State Emergency Management Agency (SEMA), dem International Rescue Committee, Reach International sowie ein für die Bewachung humanitärer Einrichtungen zuständiger Sicherheitsbeamter, waren im vergangenen Monat im Bundesstaat Borno entführt worden.

«Wir bei Ärzte ohne Grenzen sind erschüttert, diese schreckliche Nachricht zu hören», sagt Dr. Christos Christou, internationaler Präsident von Ärzte ohne Grenzen. «In Solidarität sprechen wir der Familie, den Freunden und Kollegen der Opfer dieser brutalen Angriffe unser tief empfundenes Beileid aus. Es ist nicht das erste Mal, dass wir erleben, dass in Borno Helfer absichtlich ins Visier genommen und hingerichtet werden. Diese Morde folgen auf ähnliche Gräueltaten im Jahr 2019, bei denen 12 Mitarbeitende von Hilfsorganisationen getötet wurden. Ärzte ohne Grenzen verurteilt jegliche Gewalt gegen humanitäre Helfer auf das Schärfste.»

Durch Angriffe auf Mitarbeitende von Hilfsorganisationen wird Menschen in Not humanitäre Hilfe vorenthalten, einschliesslich des Zugangs zu sauberem Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung. Im Nordosten Nigerias, wo der Konflikt seit mehr als einem Jahrzehnt wütet und sich die humanitäre Krise durch die Covid-19-Pandemie verschärft hat, benötigen schätzungsweise mehr als zehn Millionen Menschen dringend Unterstützung.

Ärzte ohne Grenzen fordert alle Konfliktparteien dazu auf, dafür zu sorgen, dass die bedürftige Bevölkerung sicheren und ungehinderten Zugang zu dringend benötigter und lebensrettender humanitärer Hilfe hat.