Pandemieprofit: Wichtiger Covid-19-Test um das Vierfache zu teuer
© Taimy Alvarez/MSF
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Ärzte ohne Grenzen fordert das US-amerikanische Diagnostikunternehmen Cepheid auf, seine Covid-19 Tests in allen Ländern gerecht und kostengünstig zu verteilen. Statt Profit aus der Pandemie zu schlagen sollte Cepheid in den ärmsten Ländern der Welt den Preis pro Test von derzeit fast 20 US-Dollar auf fünf US-Dollar senken, um Betroffenen den Zugang zum Test zu gewährleisten.
Tatsächlich zeigen Recherchen von Ärzte ohne Grenzen, dass die Tests namens Xpert Xpress SARS-COV2 auch bei einem Preis von fünf US-Dollar noch mit Gewinn verkauft werden können. «Nachdem viele Länder Schwierigkeiten haben, mit Covid-19-Verdachtsfällen umzugehen, ist ein genauer diagnostischer Schnelltest für das Echtzeitmanagement der vom Virus betroffenen Menschen unerlässlich», so der Arzt Greg Elder, der die Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen koordiniert. «Viele Leben könnten gerettet werden, wenn Unternehmen wie Cepheid ihren Test umgehend in allen Ländern kostengünstig zur Verfügung stellen würden.»
Cepheid hat den Preis pro Test in 145 Entwicklungsländern auf 19,80 US-Dollar (USD) festgelegt. Auch in den ärmsten Ländern der Welt, in denen die Menschen von weniger als zwei US-Dollar pro Tag leben müssen. Dabei wurde die Xpert Xpress SARS-CoV-2-Patrone von Cepheid mit öffentlichen Mitteln in Höhe von 3,7 Millionen US-Dollar von der Biomedical Advanced Research and Development Authority (BARDA) der US-Regierung entwickelt. Darüber hinaus zeigt die Analyse von Ärzte ohne Grenzen zu den Herstellungskosten ähnlicher Tests, dass die Kosten für Waren – einschliesslich Material, Herstellung, Overhead-Kosten und andere indirekte Kosten pro Kartusche bei hohen Herstellungszahlen und entsprechenden abgelaufenen Lizenzgebühren bei drei US-Dollar liegt. Ein Test könnte also mit Gewinn auch für fünf US-Dollar verkauft werden. Die Recherche zeigt zudem, dass es keinen signifikanten Unterschied zwischen viralen und bakteriellen Patronen gab, was oft als Erklärung für erhebliche Preisunterschiede zwischen Patronen für verschiedene Krankheiten dient.
Es ist nicht gerechtfertigt, dass Cepheid Profit aus dieser Pandemie schlägt. Dieser Test muss allen Menschen zu einem erschwinglichen Preis zugänglich gemacht werden, um diese globale Gesundheitskrise zu bewältigen.
«In dieser Pandemie haben wohlhabendere Länder einen enormen Vorteil gegenüber anderen», betont Lynch. «Wir sind zutiefst besorgt darüber, dass in vielen Ländern Menschen mit begrenzten Ressourcen dieser wesentliche Test vorenthalten wird. Wir müssen dafür sorgen, dass Cepheid die richtigen Schritte unternimmt und dem Diagnosekonsortium eine faire Zuteilung und erschwingliche Lieferung seines Covid-19-Tests garantiert, um jenen Ländern zu helfen, die sonst von bilateralen Geschäften ausgeschlossen würden. Alle Menschen, unabhängig von wo sie kommen oder wie viel sie verdienen, müssen Zugang haben.»
© Taimy Alvarez/MSF