Jemen: Tausende Menschen im Konfliktgebiet Marib auf Hilfe angewiesen
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Die Provinz Marib, im Zentrum des Jemen und am Rande eines grossen Wüstengebietes gelegen, ist seit mehreren Monaten stark umkämpft. In der Region, in der seit mehreren Jahren ohnehin schon viele Binnenvertriebene Schutz gesucht hatten, sind allein seit September 2021 rund 60 000 Menschen vor Kämpfen geflohen. Tausende Familien leben in rund 150 formellen und informellen Camps, noch mehr Vertriebene haben bei lokal ansässigen Familien Unterschlupf gefunden.
Der Winter in der Wüste von Marib ist hart, mit starken kalten Winden und Temperaturen unter 10 Grad Celsius. «Wir haben keine Decken, um uns zuzudecken», sagt Aafia, eine von Tausenden Vertriebenen, die in Marib Schutz suchen. «Meine Kinder haben keine warme Kleidung und ich habe nicht genug zu essen, um sie zu ernähren. Ich habe kein Haus aus Ziegeln, sondern nur ein Zelt, das in kalten Winternächten nicht einmal den Wind abhält.»
Der Bedarf an medizinischer und humanitärer Hilfe ist sehr hoch und kann in den Camps nicht gedeckt werden. Die prekären und unhygienischen Lebensbedingungen und der Mangel an sauberem Wasser stellen grosse Gesundheitsrisiken dar.
«Die humanitäre Krise in Marib könnte zu einer Gesundheitskrise führen», sagt der medizinische Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen/ Médecins Sans Frontières (MSF), Muhammad Shoaib. «Die Auswirkungen der schwierigen Lebensbedingungen auf die physische und psychische Gesundheit der Menschen sind jetzt schon alarmierend. Darüber hinaus besteht ein hohes Risiko, dass Krankheiten wie Masern, Cholera und Covid-19 ausbrechen.»