Ärzte ohne Grenzen nahm 2012 die Hilfe in Mauretanien wieder auf, als Tausende Menschen vor dem Konflikt im Norden Malis flohen und sich im Lager Mbera niederliessen, das im Grenzgebiet zwischen den beiden Ländern liegt. 2018 lebten noch immer rund 50 000 Geflüchtete dort. Trotz der Unterzeichnung eines Friedensabkommens im Jahr 2015 blieb die Lage im Norden Malis unsicher, was viele Menschen davon abhielt, in ihre Heimat zurückzukehren.
In Mbera bot Ärzte ohne Grenzen Vor- und Nachsorge für schwangere Frauen, Familienplanung, Geburtshilfe und Säuglingsversorgung, Behandlung von chronischen und infektiösen Krankheiten sowie Ernährungshilfe an. Ausserdem stellten die Teams medizinische Hilfe für die einheimische Bevölkerung in den Städten Bassikounou, Fassala und Koutiala zur Verfügung.
Sie nahmen auch mehrere grössere chirurgische Eingriffe vor, darunter Kaiserschnitte und orthopädische Massnahmen. Ärzte ohne Grenzen führte zudem eine Mehrfach-Impfkampagne durch, um Kinder unter fünf Jahren und Frauen gegen die häufigsten Kinderkrankheiten zu schützen.
Die Situation in Mbera und den benachbarten Bezirken Bassikounou und Fassala erfordert die Entwicklung eines nachhaltigen öffentlichen Gesundheitssystems. Aus diesem Grund hat Ärzte ohne Grenzen entschieden, nach sechs Jahren Nothilfe alle Aktivitäten im Dezember 2018 an die «Alliance for International Medical Action (ALIMA)» zu übergeben.