D.R. Kongo: Tausende Vertriebene nach heftigen Kämpfen in Nord-Kivu

Mardi 24 et mercredi 25 juillet, de violents combats ont éclaté dans le territoire de Rutshuru, à environ 80 kilomètres au nord de Goma.

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In den vergangenen zwei Tagen haben MSF-Teams im Spital von Rutshuru (Nord-Kivu) 66 Verletzte behandelt, darunter hauptsächlich Zivilisten. Infolge der Gefechte wurden im Verlauf der letzten drei Tage auch Tausende Menschen vertrieben.

Am 24. und 25. Juli brachen im Bezirk Rutshuru – etwa 80 Kilometer nördlich von Goma – heftige Kämpfe aus. Am Freitag, den 27. Juli, behandelten Teams von MSF, die im Spital in Rutshuru arbeiten, insgesamt 66 Verletzte – darunter 62 Frauen und Kinder. 48 Verletzte benötigten Notoperationen. Ein Mann und ein fünfjähriges Mädchen starben an ihren Verletzungen.
„Die ersten Verwundeten kamen am Mittwochmorgen um 6.30 Uhr an", sagt Patrick Wieland, Einsatzleiter von MSF in Rutshuru. „Die Hälfte von ihnen kamen aus Kiwanja, das einige Kilometer nördlich von Rutshuru gelegen ist. Andere wurden von einem Projektil verwundet, das in der Nähe der Kirche hier in Rutshuru explodierte. Wir behandelten durch Kugeln und Granaten entstandene Wunden sowie Verletzungen infolge von Artellerie -und Raketenbeschuss." 
Die Situation bleibt angespannt, und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Kämpfe, die am Abend des 25. Juli aufhörten, wieder aufflammen. Seit Mai gibt es immer wieder Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und bewaffneten Rebellengruppen in der Region Rutshuru. Allerdings wurde zum ersten Mal Artillerie in dicht besiedelten Gebieten eingesetzt, seitdem die Kämpfe wieder angefangen haben. Das hat dazu geführt, dass zahlreiche Menschen verletzt wurden und in der Bevölkerung Panik ausbrach.

Das Spital als Zufluchtsort

„Tausende Menschen, meist Frauen und Kinder, haben seit Mittwoch hier im Spital Zuflucht gesucht. Die Leute haben Angst. Sie wollen nicht nach Hause gehen“, erzählt Wieland. „Andererseits ist die Hälfte des Pflegepersonals in den vergangenen Tagen aus Angst vor erneuter Gewalt nicht zur Arbeit gekommen.“ Infolge der Kämpfe ist es auch extrem kompliziert und gefährlich geworden, Medikamente und medizinisches Material nach Rutshuru zu transportieren.
Die Intensität des Konflikts hat zudem dazu geführt, dass viele Menschen in Richtung Goma geflohen sind – so in den vergangenen drei Tagen mehrere tausend Menschen nach Kanyaruchinya, das einige Kilometer nördlich der Regionshauptstadt Goma liegt. In der Region gibt es bereits rund 8’300 Vertriebene, die im Juli 2012 vor Kämpfen geflohen waren.

Die Menschen leiden grosse Not

Die Teams von MSF waren am Mittwoch vor Ort, um Hilfe zu leisten. „Die Menschen waren müde, hungrig und durstig", sagt der Arzt Dr. André Kambale. „Sieben Kinder, die wir sahen, hatten stark geschwollene Füsse von dem langen Weg, den sie auf der Flucht zurücklegen mussten. Wir verteilten ein wenig Wasser und Nahrung und führten mehrere medizinische Untersuchungen durch, aber die Menschen leiden grosse Not."
Die MSF-Teams wollen nun mit die Arbeit im Gesundheitszentrum in Kanyaruchinya aufnehmen und zusätzliche medizinische Hilfe anbieten, sowohl für die Vertriebenen als auch für die ansässige Bevölkerung.
MSF bietet in vier Spitälern, in 20 Gesundheitszentren und drei Gesundheitsstationen der Provinz Nord-Kivu medizinische Versorgung an. In der Provinz Süd-Kivu ist die Organisation in sechs Referenzkrankenhäusern, 24 Gesundheitszentren und fünf Gesundheitsstationen aktiv. MSF leitet ebenfalls mehrere Cholera-Behandlungszentren und wenn dies nötig ist, sind jede Woche mobile Kliniken und Notfallteams im Einsatz.