Irak: MSF richtet Unterstützung im Spital von Kirkuk neu aus
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Die internationale medizinische Hilfsorganisation MSF hat ihr Unterstützungsprojekt für die Dialysestation im öffentlichen Spital von Kirkuk abgeschlossen. MSF plant nun, ihre Hilfstätigkeit auf die Gesundheit von Mutter und Kind zu konzentrieren.
„Unsere Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium hat zu einer Verbesserung bei der Pflegequalität und zu einer wirksameren Infektionsbekämpfung in der Dialysestation geführt“, erläutert Jérôme Alin, MSF-Einsatzleiter im Irak. „MSF kann die vorhandenen Ressourcen nun für die Gesundheitspflege von Mutter und Kind einsetzen.“ Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) beabsichtigt, neue Programme in den Entbindungs- und Säuglingsstationen des Spitals von Kirkuk zu entwickeln, um die Pflege der Neugeborenen zu verbessern.
Das Dialyse-Projekt beschäftigte ein Team aus irakischen und internationalen Pflegefachkräften, die sich in Zusammenarbeit mit Teams des Gesundheitsministeriums um Patienten mit schwerem Nierenversagen kümmerten.
Nach der Vergrösserung der Dialysestation nahm die Anzahl Patienten um das Fünffache zu. Standen 2010 noch 22 Patientenplätze zur Verfügung, so wuchs die Zahl der Patienten in Behandlung bis Ende 2012 auf 100. Das Chirurgie-Team von MSF führte 26 Gefässoperationen bei Patienten mit Nierenkrankheiten im Endstadium durch.
MSF-Spezialisten bildeten überdies das Spitalpersonal in technischen und medizinischen Fachbereichen aus, um die Qualität der Gesundheitspflege zu erhöhen, und unterstützten das Spital bei der Verbesserung der Sterilisation, Infektionsbekämpfung und Medikamentenverwaltung. Sie organisierten ein Komitee zur Infektionsbekämpfung, richteten eine Sterilisierungseinheit ein und installierten eine Wasseraufbereitungsanlage für die Dialysestation. Ein MSF-Team hat ausserdem Einrichtungen des Spitals saniert und irakische Techniker ausgebildet, sodass sie die langfristige Instandhaltung der Installationen übernehmen können.
Das Spital von Kirkuk gehört zu den wichtigsten Krankenhäusern im Nordirak und dient als Referenz für die Behandlung der meisten schweren und komplizierten Fälle.
Ärzte ohne Grenzen im Irak
MSF leistet zurzeit medizinische Hilfe für die irakische Bevölkerung in Anbar, Bagdad, Najaf sowie den nördlichen Gouvernements Kirkuk, Hawijah und Dahuk. Die Arbeit der internationalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von MSF wird durch die anhaltende Gewalt im Irak sehr erschwert. Seit 2006 hat MSF Hilfsprogramme in den Bereichen Chirurgie, Dialyse, psychische Krankheiten sowie Gesundheitspflege für Mutter und Kind entwickelt. Um ihre Unabhängigkeit zu gewährleisten, nimmt MSF für ihre Projekte im Irak nur private Spenden an und lehnt sämtliche finanzielle Zuwendungen von Regierungen, religiösen Vereinigungen oder internationalen Organisationen ab.