DR Kongo: MSF behandelt fast 160 Verletzte nach den jüngsten bewaffneten Zusammenstössen
© Caroline Thirion/MSF
Demokratische Republik Kongo1 Min.
In den vergangenen Tagen war das Masisi-Gebiet in der Provinz Nord-Kivu Schauplatz schwerer Zusammenstösse zwischen der bewaffneten Gruppe M23/AFC und der kongolesischen Armee mit ihren Verbündeten. Nach Angaben von OCHA wurden dadurch in weniger als einer Woche rund 102‘000 Menschen vertrieben. Die kritische humanitäre Lage in der DR Kongo verschlimmert sich damit weiter. Aktuell unterstützt Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) in mehreren Spitälern bei der Behandlung von insgesamt 160 Verwundeten und leistet weiterhin medizinische Hilfe für die betroffene Bevölkerung.
«Zwischen dem 3. und 6. Januar haben die Teams von Ärzte ohne Grenzen und des Gesundheitsministeriums 75 Verwundete im Allgemeinen Spital von Masisi und im Gesundheitszentrum von Nyabiondo behandelt», sagt Stephane Goetghebuer, Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen in Nord-Kivu. «In diesen Gesundheitseinrichtungen waren mehrere Tage lang Hunderte Zivilist:innen untergebracht, die dort Schutz suchten».
Nach den bewaffneten Zusammenstössen hat die M23/AFC am Wochenende die Kontrolle über die Stadt Masisi Centre und die Umgebung übernommen. Nun werden die Kampfhandlungen weiter südlich in dem Gebiet an der Grenze zu Süd-Kivu fortgesetzt. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen im Minova General Reference Hospital und im Numbi Hospital, beide in Süd-Kivu, halfen bei der Versorgung der Verwundeten.
«Aus dem Numbi-Hochland von Minova in Süd-Kivu wurden Kämpfe gemeldet. Die Menschen sind geflohen. 84 Verwundete sind zur Behandlung im Numbi-Spital und im allgemeinen Referenzspital von Minova», so Julien Gircour, Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen in Süd-Kivu.
Die Teams von Ärzte ohne Grenzen in Masisi, Nyabiondo, Minova und Numbi leisten weiterhin medizinische Hilfe für die betroffene Bevölkerung. Seit drei Jahren muss die Hilfsorganisation immer wieder auf Kampfhandlungen zwischen der M23 und der kongolesischen Armee sowie verbündeten Gruppen im Osten der Demokratischen Republik Kongo reagieren. Hunderttausende Menschen wurden bereits vertrieben. Die jüngsten Zusammenstösse verschärfen die ohnehin schon kritische humanitäre und gesundheitliche Lage im Osten des Landes.
© Caroline Thirion/MSF