Kenia: MSF strebt die gewaltfreie Freilassung der entführten Mitarbeiterinnen an
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Médecins Sans Frontières / Ärzte Ohne Grenzen (MSF) strebt die gewaltfreie Freilassung der entführten Mitarbeiterinnen an und setzt ihre medizinischen Aktivitäten zugunsten der somalischen Bevölkerung fort
Nairobi/Genf, 19. Oktober 2011. Nach der Entführung zweier Mitarbeiterinnen in Dadaab, Kenia, am 13. Oktober besitzt die Nothilfeorganisation MSF keine sicheren Informationen über Identität oder Motive der Entführer. MSF distanziert sich entschieden von jeglicher bewaffneten Intervention sowie von Erklärungen im Zusammenhang mit dieser Entführung. MSF bemüht sich intensiv mit allen entscheidenden Akteuren um die Freilassung der Mitarbeiterinnen, Entführungsfälle sind extrem komplex und erfordern ein vorsichtiges Vorgehen. MSF ist sehr besorgt, dass der Einsatz von Gewalt die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und eine Lösung des Zwischenfalls behindern könnte.
„« MSF ist in Kontakt mit allen entscheidenden Akteuren, um die Freilassung unserer beiden Kolleginnen zu erreichen. Jegliche Gewaltanwendung könnte diese Freilassung gefährden“, erklärt José Antonio Bastos, Präsident der spanischen Sektion von MSF. „Wir distanzieren uns entschieden von jeglicher militärischer Intervention und anderen bewaffneten Aktivitäten, von Erklärungen oder Vermutungen zur Verantwortung in dieser Angelegenheit.
MSF führt trotz der sehr komplexen Sicherheitslage die Hilfsprojekte für die von der Ernährungskrise betroffenen Menschen in Somalia, Kenia, Äthiopien und Dschibuti fort. Infolge des Angriffs hat MSF ihre medizinische Hilfe im Flüchtlingslager „Ifo 2“ in Dadaab, wo die Mitarbeiterinnen entführt worden waren, vorübergehend ausgesetzt. Das betrifft zwei Gesundheitsposten und mobile Ambulatorien zur medizinischen Basisversorgung und zur Geburtshilfe sowie Routineimpfungen.
In Dagahaley, einem weiteren Lager in Dadaab, führt MSF die lebensrettenden medizinischen Aktivitäten in einem Spital fort, in dem fast 200 Patienten in einem stationären Ernährungszentrum behandelt werden. Ein Teil des Ernährungsprogramms, in dem mehr als 15’000 Patienten behandelt werden, wurde dagegen ausgesetzt – ebenso wie die Hilfe in fünf Gesundheitsposten Die Teams stehen derzeit auf Abruf bereit, um alle Aktivitäten wieder aufzunehmen, sobald die Sicherheitslage das zulässt.
MSF arbeitet seit 1991 kontinuierlich in Somalia und betreibt derzeit 13 Projekte im Land, die Organisation leistet medizinische Nothilfe, insbesondere führt sie Impfungen und Ernährungsprogramme durch. MSF erhält den Dialog mit den Entscheidungsträgern vor Ort aufrecht.
In Dadaab, Kenya, hat MSF ihre Aktivitäten 2009 wieder aufgenommen und betreut in den Lagern von Dolo Ado in Äthiopien ebenfalls somalische Flüchtlinge. „Wir sind zutiefst besorgt über das Schicksal unserer beiden Kolleginnen. MSF setzt alles daran, der somalischen Bevölkerung in Somalia und ausserhalb des Landes auch in Zukunft medizinische Hilfe zu leisten“, versichert José Antonio Bastos, „aber das Mass der Unterstützung für die Bevölkerung wird stark von solchen Angriffen beeinträchtigt. Die Situation ist äusserst alarmierend."