Zentralafrikanische Republik: Lage ist stabil, aber weiterhin angespannt
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Während allmählich wieder der Alltag einkehrt, setzt MSF die medizinischen Aktivitäten fort und verstärkt im ganzen Land die Teams.
Zehn Tage nach der Übernahme der Stadt Bangui durch die Rebellengruppe Seleka beginnt sich das Leben der Menschen vor Ort allmählich zu normalisieren. Dennoch bleibt der Zugang zur Gesundheitsversorgung beschränkt und den medizinischen Einrichtungen fehlt es an Personal. Ausserhalb von Bangui beginnt sich die Bevölkerung langsam von dem Umsturz zu erholen und die Menschen kehren in ihren Alltag zurück. MSF setzt die medizinischen Aktivitäten fort und verstärkt die Teams im ganzen Land.
Chirurgische Aktivitäten in Bangui
Obschon sich die Lage in der Hauptstadt stabilisiert, bleibt der Zugang zu Gesundheitsversorgung eine grosse Herausforderung für die Menschen. Das Community-Spital ist das einzig funktionierende Krankenhaus in der Stadt und in manchen Stadtteilen gibt es noch immer kein Wasser und keinen Strom. Ungeachtet der schwierigen Bedingungen führte MSF etwa 40 chirurgische Eingriffe an Patienten durch, die sich in einem kritischen Zustand befanden. Über einen Zeitraum von zehn Tagen wurden 341 Patienten in das Spital eingewiesen. Zu Beginn der Kämpfe litt der Grossteil der Patienten an Schusswunden. Derzeit behandeln die Teams von MSF jedoch mehr Opfer von Verkehrsunfällen und Patienten mit Schnittwunden und anderen Verletzungen. „In den nächsten Tagen werden wir uns auf die Gesundheitszentren in Bangui und in den Aussenbezirken der Stadt konzentrieren“, erklärt Sylvain Groux, Einsatzleiter von MSF in der Zentralafrikanischen Republik. Während der vergangenen Wochen hat MSF Spitälern und Gesundheitszentren in der ganzen Stadt Ausrüstung und Medikamente zur Verfügung gestellt.
MSF ausserhalb der Hauptstadt
Während des Osterwochenendes übernahmen die Seleka-Kräfte auch die Kontrolle über die Stadt Paoua, die nordwestlich von Bangui liegt und wo MSF ein Projekt betreibt. In dieser Gegend gab es gelegentlich Gewaltausbrüche, doch mittlerweile hat sich die Lage in der Stadt stabilisiert. Die MSF-Teams können ihre Arbeit auch in den Aussenbezirken von Kabo, Batangafo und Ndélé, nordöstlich von Bangui, wieder aufnehmen, ebenso wie die medizinische Versorgung im Projekt in Zemio im Südosten. In Boguila konnte MSF die Aktivitäten trotz eines bewaffneten Raubüberfalls und der Plünderung eines Fahrzeuges aufrechterhalten. Nach Berichten von Gewalt und Plünderungen von Spitälern wird MSF ausserdem ein Erkundungsteam nach Bossangoa, südlich von Boguila, schicken.