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Cherson-Spital zum zweiten Mal in 72 Stunden bombardiert: «Wie oft müssen wir das noch sehen?»
Als die Sirenen den Beschuss ankündigten, arbeitete ein Mitarbeiter von unseren Teams im Schutzbunker, um den Renovierungsbedarf zu evaluieren.
Ich spürte eine starke Explosion, als ein Geschoss auf dem Gelände der medizinischen Einrichtung einschlug. Zum Zeitpunkt der Explosion war ich im Schutzbunker und evaluierte allfällige Renovierungsarbeiten. Unser Team hat im Spital einen Schutzbunker für die Mitarbeiter:innen und die Patient:innen des Gesundheitsministeriums eingerichtet. Als sich der Staub gelegt hatte, ging ich nach oben und sah, dass das Geschoss in der Leichenhalle eingeschlagen hatte und Fundament und Gasleitungen beschädigt hat. Als der Angriff passierte, befanden sich etwa 150 Personen im Spital. Nur durch Glück blieben das Personal und die Patient:innen unverletzt. Ich möchte betonen, dass sich das Spital in einem Wohngebiet befindet, mit einer Schule und Wohnhäusern in der Nähe!
Nur wenige Kilometer von der Frontlinie entfernt, in einem Gebiet das letztes Jahr von den ukrainischen Truppen zurückerobert wurde, ist das Spital nun innerhalb von 72 Stunden zum zweiten Mal beschossen worden. Seit der landesweiten Eskalation des Konfliktes in der Ukraine haben wir wiederholt zum Schutz medizinischer Einrichtungen aufgerufen, nachdem Einrichtungen in den Gebieten Cherson, Donezk, Dnipropetrowsk, Charkiw und Mikolaiw angegriffen wurden. Der jüngste Angriff entspricht einem Muster dass unsere Teams vor Ort beobachten – insbesondere im Hinblick auf den anhaltenden Beschuss von ziviler Infrastruktur, Wohngebieten und medizinischen Einrichtungen, durch die russischen Streitkräfte:
Wie oft müssen wir uns das Gleiche noch ansehen? Was bedeutet es in diesem Krieg überhaupt, medizinisches Personal oder Patient:in zu sein? Was muss geschehen, damit diejenigen die die Waffen benutzen, auch nur einen Funken Respekt vor dem Leben zeigen? Unabhängig von den Absichten haben wir in diesem Krieg wiederholt erlebt, wie medizinisches Personal und Zivilist:innen unter Beschuss geraten sind. Die Nachricht ist einfach: Hört auf, Spitäler zu bombadieren!