DR Kongo: MSF verurteilt Angriff auf seine Teams und stellt seine Aktivitäten in Bambu ein
Demokratische Republik Kongo1 Min.
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo haben Unbekannte einen Konvoi von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) beschossen. Dabei haben zwei Mitarbeitende Schusswunden erlitten.
Ein fünfköpfiges MSF-Team ist am 28. Oktober 2021 in den Gesundheitsbezirk Bambu in die Provinz Ituri gefahren, um abgelegene Gemeinden medizinisch zu unterstützen. Als das Team gegen 15:50 Uhr die Rückreise antrat, schossen Unbekannte aus noch ungeklärtem Gründen auf das MSF-Fahrzeug. Dabei haben zwei Mitarbeitende Schusswunden erlitten - eine Person ist von einer Kugel in der rechten Achselhöhle und eine im Beckenbereich getroffen worden.
Beide Mitarbeitende konnten in der Zwischenzeit medizinisch versorgt werden und sie befinden sich in einem stabilen Zustand. Das gesamte MSF-Team wurde später in die Stadt Bunia evakuiert.
Dies ist inakzeptabel und wir verurteilen jede Form von Gewalt gegen medizinische Mitarbeitende und unsere Patientinnen und Patienten.
«Dies ist der zweite schwere Vorfall in den letzten Monaten - dieses Mal wurden Schüsse auf ein Fahrzeug abgegeben, das mit dem MSF-Emblem eindeutig als medizinisch gekennzeichnet war.»
Bereits im Juni wurde das General Referral Hospital der Stadt Boga vorsätzlich angegriffen. Es war die letzte verbliebene Gesundheitseinrichtung in diesem Bezirk. MSF hatte den Bau dieses Spitals koordiniert, da im Bezirk ein dringender Bedarf an Gesundheitsdiensten existierte. Beim Angriff wurde es vollständig zerstört.
Gewalt gegen die Zivilbevölkerung ist eine ständige Tatsache in diesem Gebiet und die Unsicherheit nimmt zu, aber wir müssen trotzdem versuchen, die Menschen zu erreichen, die medizinische Hilfe benötigen.
In Ituri unterstützt MSF drei allgemeine Spitäler, 12 Gesundheitszentren, drei Gesundheitsposten und 32 kommunale Gesundheitsposten in den Gesundheitsbezirken Drodro, Nizi und Angumu. Die MSF-Teams bieten pädiatrische Versorgung und psychologische Hilfe an. Sie behandeln Mangelernährung und Malaria und helfen Überlebenden sexueller Gewalt.