Somalia: MSF behandelt Verletzte nach Luftangriff auf Vertriebenenlager
Somalia / Somaliland1 Min.
Nairobi/Zürich, 31. Oktober 2011. Mitarbeiter von MSF behandeln nach einem Luftangriff auf die Stadt Jilib im Süden Somalias Dutzende Verletzte.
Das Bombardement, das sich am Sonntagmittag gegen 13.30 Uhr ereignete, traf ein Vertriebenenlager in der Stadt. Mindestens drei Personen starben bei dem Angriff, 52 wurden verletzt – die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Die Mitarbeiter von MSF haben die Verwundeten zur Behandlung in das Spital der nahe gelegenen Stadt Marere gebracht. Einige Patienten müssen möglicherweise in andere Einrichtungen gebracht werden, weil die Kapazität im Operationssaal des Spitals begrenzt ist.
Seit Mai 2011 ist Somalia von einer schweren humanitären Krise betroffen. Hunderttausende wurden aufgrund von Gewalt und Dürre vertrieben. In Jilib leben rund 1’500 Familien, die in die Stadt geflohen sind und von MSF medizinisch und mit therapeutischer Nahrung für akut mangelernährte Kinder versorgt werden. Die Organisation verteilt auch Hilfsgüter wie Speiseöl, Seife, Decken und Materialien für Unterkünfte.
MSF fordert alle Konfliktparteien in Somalia auf, die Rechte von Zivilisten in dem Konflikt zu respektieren.
MSF arbeitet seit 1991 in Somalia und betreibt derzeit 13 medizinische Projekte im Land, darunter auch Impf-und Ernährungs-Programme als Reaktion auf die aktuelle Krise. Zudem leistet die Organisation Hilfe für somalische Flüchtlinge in den Lagern in Dolo Ado in Äthiopien und Dadaab in Kenia.