Die Pest, eine hochgradig ansteckende Krankheit, die unbehandelt tödlich ist
Pest ist eine akute Infektionskrankheit mit Fieber, Kopfweh, schmerzenden Lymphknoten (Bubonen) und/ oder schwerer Atemnot. Die Pest wird hervorgerufen durch eine Bakterie (Yersinia pestis), die bei Nagetieren vorkommt.
Infektionsherde bei Tieren gibt es in Afrika (Demokratische Republik Kongo, Madagaskar), in Zentral- und Südostasien sowie in Nord- und Südamerika. Diese tierischen Infektionen können manchmal Epidemien beim Menschen auslösen.
Die Pest weist eine Sterblichkeit von ca. 50 Prozent auf, falls nicht sofort eine Behandlung eingeleitet wird.
Symptome:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- Verschlechterung des Allgemeinbefindens
Die Infektionskrankheit kann drei Formen annehmen
1. Bubonenpest (die häufigste Form):
- Befall der Lymphknoten, häufig in der Leistenbeuge
2. Pestseptikämie:
- allgemeiner Befall, das Bakterium ist in den Blutkreislauf eingedrungen
3. Lungenpest:
- Befall der Lungen, mit Husten, Schmerzen in der Brust, Blutsauswurf und Atemnot
Seltener zeigt sich die Krankheit als Meningitis (Entzündung der Hirn- und/ oder Rückenmarkshäute).
Übertragungswege der Krankheit
Das Pestbakterium kommt natürlich bei Nagetieren vor (oft Ratten). Die Krankheit kann entweder durch Stiche infizierter Flöhe oder direkten Kontakt mit Blut oder Gewebe des Nagetiers über Hautverletzungen auf den Menschen übertragen werden (z.B. beim Häuten eines Tiers).
Die Übertragung von Mensch zu Mensch geschieht durch Flohstiche oder bei der Lungenpest über die Luft. Diese Form ist besonders ansteckend – durch Husten kann die ganze Umgebung der kranken Person angesteckt werden – und verlangt eine Isolation der Erkrankten und eine Gesichtsmaske für das Pflegepersonal.
Ansteckung verhindern
Zur Vorbeugung müssen die Flöhe bekämpft werden, indem man Kleidung und Personen mit pulverförmigen Insektiziden behandelt. Die strikte Einhaltung von Hygieneregeln ist unerlässlich. Langfristig sollten Sanierungsarbeiten vorgenommen werden, damit sich die Ratten nicht weiter ausbreiten.
Die Pest ist zweifellos eine Krankheit, die Angst macht. Rasche und gezielte Massnahmen können jedoch die Zahl der Todesfälle deutlich verringern und der Epidemie ein Ende setzen.
Es gibt zwar einen Impfstoff, doch dieser wird von der WHO nicht empfohlen, ausser für Personen, die häufig in Kontakt mit Kranken. Dazu gehört das Pflegepersonal.
Diagnose und Behandlung der Pest
Zur Diagnose reicht eine Blut- oder Speichelentnahme oder eine Lymphknotenpunktion. Mit diesen Proben kann das Bakterium in einem einfachen Schnelltest nachgewiesen werden, der ohne Labor auskommt.
Antibiotika sind hoch wirksam gegen die Pest, wenn sie dem Patienten frühzeitig und nicht erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium verabreicht werden.