Ende der Ebola-Epidemie in Uganda: Überblick über die Hilfe von Ärzte ohne Grenzen
© Sam Taylor/MSF
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Am 11. Januar 2023 hat das Gesundheitsministerium von Uganda das Ende des siebten Ebola-Ausbruchs verkündet, der am 20. September 2022 begonnen hatte. Seit dem 27. November 2022 ist kein neuer Fall gemeldet worden. Die letzten vier Patient:innen wurden am 30. November aus dem Spital entlassen. Seitdem sind die nötigen 42 Tage ohne eine neue Ansteckung vergangen. Dies entspricht der doppelten Inkubationszeit von Ebola.
Der Ebola-Ausbruch in Uganda in Zahlen
- 142 Infektionen
- 87 Genesene
- 55 Todesfälle
Die Fälle verteilten sich auf neun Distrikte. Die meisten davon traten in Mubende und Kassanda, im Süden des Landes, auf.
Unsere Hilfsmassnahmen im Epizentrum des Ausbruchs
Während der Epidemie haben wir die Gesundheitsbehörde mit unserer Expertise bei der Bekämpfung von Ebola unterstützt. Wir halfen insbesondere beim Case Management, um die Sterblichkeit zu senken. Parallel dazu leiteten wir Aktivitäten in den betroffenen Gebieten, um die weitere Ausbreitung der Epidemie aufzuhalten und unser epidemiologisches Fachwissen in den fünf Distrikten Mubende, Kassanda, Kampala, Masaka und Jinja zur Verfügung zu stellen.
Insgesamt versorgten wir 107 Erkrankte und 1125 Verdachtsfälle in zwei Ebola-Behandlungszentren klinisch. Die Zentren errichteten wir in der Stadt Mubende, dem ursprünglichen Epizentrum des Ausbruchs. In der Hauptstadt Kampala halfen wir bei der Behandlung von 11 Ebola-Patient:innen und 91 Verdachtsfällen mit.
Sensibilisierung der Bevölkerung
Um die weitere Ausbreitung des Ebola-Ausbruchs zu verhindern, führten wir mehrere Sensibilisierungsmassnahmen durch. So gaben wir zum Beispiel Schulungen zu Infektionsschutz an 212 Gesundheitseinrichtungen in Mubende und Kassanda sowie in acht Schulen.
Im Bereich der epidemiologischen Überwachung war Ärzte ohne Grenzen im Contact Tracing tätig. Unsere Teams waren zudem in der Forschung und Innovation im Bereich der strategischen Information beteiligt, wie z. B. Datenerhebung und -analyse, Informationsprodukte, digitale Tools, Monitoring und Evaluierung. Die Tools und das System zur Datenerhebung und -nutzung sind Gegenstand einer eingehenden Untersuchung in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium, um bei künftigen Ausbrüchen die Massnahmen besser vorbereiten zu können.
So viele Menschen erreichten unsere Teams für Gesundheitsförderung:
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15 568 Personen in Mubende und Kassanda bei Gemeindeversammlungen
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19 530 Personen in Schulen, Einkaufszentren, auf Märkten und in Kirchen
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891 Personen in und rund um Gesundheitseinrichtungen
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7778 Kontaktpersonen mit hohem Risiko für eine Ansteckung
In Kampala wurden:
- 4666 Hausbesuche gemacht
- und somit 22 000 Personen erreicht
- 7 Gemeindesitzungen mit lokalen Interessengruppen veranstaltet
- 17 Gesundheitseinrichtungen unterstützt
© Sam Taylor/MSF