Demokratische Republik Kongo, 23.09.2015
Demokratische Republik Kongo, 23.09.2015
© Leonora Baumann/Hans Lucas

Masern: eine hoch ansteckende Krankheit

Masern sind eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die durch ein Virus hervorgerufen wird. Hauptsächlich betroffen sind Kinder. Masern führt schon in Industrieländern nicht selten zu starken Komplikationen. In den Entwicklungsländern sind die Folgen der Masern jedoch noch viel schlimmer; die Folge sind bedeutend höhere Morbiditäts- und Sterblichkeitsraten.

Die sehr wirksame Impfung hilft, die Häufigkeit der Krankheit und die mit der Krankheit einhergehenden schweren Komplikationen zu senken. Tatsächlich treten Komplikationen im Zusammenhang mit Masern häufiger auf und verlaufen schlimmer, wenn zusätzlich zu den Masern noch Mangelernährung kommt und/oder schon andere Krankheiten vorliegen. Hinzu kommt, dass wenn Bevölkerungsgruppen nicht oder nur ungenügend geimpft sind und umgesiedelt werden, sich das Risiko einer Ausbreitung der Krankheit und der Ausbruch von Epidemien erhöht.

Symptome:

  • Fieber
  • Husten
  • Nasenausfluss
  • Bindehautentzündung
  • Hautausschlag

Komplikationen:

  • Lungenentzündung
  • Mittelohrenentzündung
  • Durchfall mit Dehydrierungsrisiko
  • Schäden am Nervensystem (Enzephalitis)

Potentiell schwere Komplikationen

Rund zehn Tage nach Kontakt mit dem Virus entwickelt der Patient hohes Fieber, Husten, Nasenausfluss und/oder Bindehautentzündung sowie an der Backeninnenseite kleine weisse Flecken mit weissem Zentrum (Koplikflecken).

Nach diesem Stadium breitet sich ein Hautausschlag von Kopf bis Fuss aus. Er hat die Form kleiner roter Flecken (mit Erhebungen), die zum Zusammenfliessen neigen.

Masern können harmlos verlaufen oder aber zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wenn der Patient durch eine andere Krankheit wie z.B. HIV oder durch Mangelernährung geschwächt ist. Das Risiko von Komplikationen ist bei Kleinkindern und Erwachsenen besonders hoch.

Zu den möglichen Komplikationen gehören Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Durchfall mit Dehydrierungsrisiko oder Hornhautentzündung mit dem Risiko einer vollständigen Erblindung.

Seltener greift das Virus das Nervensystem an und ruft eine Hirnhautentzündung (Enzephalitis) hervor; dies kann einige Tage nach Ausbruch geschehen und zu verschiedenen neurologischen Schäden und in manchen Fällen sogar zum Tod führen.

Mangelernährung schwächt die Abwehrkräfte bei der Bekämpfung von häufigen Krankheiten wie Masern. Am weitaus stärksten betroffen davon sind kleine Kinder.

Dr. Freddy, Abteilungsverantwortlicher

Eine wirksame Impfung schützt vor der Ansteckung

Masern sind hoch ansteckend und werden durch Tröpfchen (Husten und Niesen) auf die Atemwege oder die Augenbindehaut übertragen.

Gegen Masern gibt es eine Impfung, die Kindern routinemässig verabreicht wird. Bei Epidemien und erhöhtem Risiko (Bevölkerungsvertreibungen, HIV, Mangelernährung) wird eine zusätzliche Dosis geimpft, um die Immunität gegen die Krankheit zu erhöhen.

Impfkampagnen sind sehr wirksam und verringern die Anzahl und Dauer der Epidemien.

Behandlung der Symptome und der Grunderkrankungen

Die Diagnose erfolgt auf der Grundlage der äusseren Symptome des Patienten.

Es gibt keine Behandlung der Masern als solches, aber den auftretenden Komplikationen kann vorgebeugt und sie können behandelt werden. Vermieden werden sollte eine Dehydrierung, indem man dem Kind zu trinken gibt, sowie eine Mangelernährung, indem man das Stillen fördert oder Zusatznahrung verabreicht.

Auch wird allen Kindern Vitamin A verabreicht, um die Komplikationen im Augenbereich und die Infektionsstärke einzudämmen.

Bei bereits vorhandener anderer Erkrankung werden Antibiotika verschrieben, da diese Patienten eine sekundäre bakterielle Infektion wie zum Beispiel eine Lungenentzündung entwickeln können.