Bergkarabach: Unsere Teams bereiten sich auf Menschen vor, die nach Armenien fliehen
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Armenien2 Min.
Am Dienstag, den 19. September 2023, hat Aserbaidschan mehrere Orte in Berg-Karabach angegriffen. Vierundzwanzig Stunden später verkündeten alle Parteien einen Waffenstillstand, woraufhin innerhalb und ausserhalb der Region Fluchtbewegungen einsetzten. Die armenischen Behörden berichteten am Mittwoch, den 27. September 2023, dass bereits über 28'000 Menschen den Lachin-Korridor zwischen Berg-Karabach und der armenischen Grenze überquert haben - auf der Suche nach Sicherheit und Hilfe in Armenien.
Am Donnerstag, den 21. September, hat Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontierès (MSF) ein Team nach Goris in die südarmenische Provinz Syunik entsandt, um den Menschen zu helfen, die aus Bergkarabach in diese Provinz geflohen sind, nachdem sie mehrere Monate unter Belagerung gelebt hatten. Unsere Teams bereiten sich darauf vor, die Menschen psychologisch zu betreuen. Sie sind bereit, die Hilfe anzupassen, wenn mehr Menschen kommen und sich der Bedarf ändert.
Die Menschen in dieser Region waren neun Monate lang isoliert und von lebenswichtigen Gütern, Nahrungsmitteln sowie medizinischer und humanitärer Hilfe abgeschnitten.
«Sie sassen inmitten von Bombardements und Schüssen in der Falle und waren gezwungen, eine herzzerreissende Entscheidung zu treffen: entweder ihr Leben zu riskieren und zu Hause zu bleiben oder auf der Suche nach Sicherheit alles zurückzulassen» erklärt Frias.
Seit dem 12. Dezember 2022 ist der Lachin-Korridor, der eine wichtige Versorgungsroute für die Region darstellt, blockiert. Dies hat zu einem gravierenden Mangel an lebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln, Medikamenten, Treibstoff und anderen lebensnotwendigen Gütern für die rund 120 000 Einwohner:innen von Bergkarabach geführt.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Menschen, die das Gebiet verlassen wollen, eine sichere Ausreise aus Bergkarabach ermöglicht wird!
«Dies soll verhindern, dass die Eskalation des Konflikts in der Region weitere Opfer fordert und dass die Menschen auf ihrer Flucht weiteren Gefahren für ihre Gesundheit, Menschenwürde und Sicherheit ausgesetzt sind», so Frias.
Aserbaidschan
Wir waren erstmals 1989 in Aserbaidschan im Einsatz. In den 1990er Jahren stellten unsere Teams die Strukturen des öffentlichen Gesundheitswesens im Lande wieder her. In den Regionen Imishli, Saatli und Fizuli im Südwesten des Landes führten sie bis Januar 2001 ein Impfprogramm durch und arbeiteten an der Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten. Anfang der 2000er Jahre haben wir kostenlose medizinische Grundversorgung in Kliniken ausserhalb von Sumgayit an der Küste des Kaspischen Meeres angeboten, bevor die regionalen Gesundheitsprogramme an andere Organisationen übergeben wurden.
Armenien
In Armenien waren unsere Teams erstmals 1988 tätig, um zuerst auf den medizinischen Bedarf nach dem Erdbeben von Spitak zu reagieren und danach Menschen mit resistenter Tuberkulose mit neuen, wirksamen Medikamenten zu behandeln. Seit Anfang 2023 konzentrieren sich die Teams auf die Hepatitis-C-Behandlung von vulnerablen Menschen, unter anderem in Gefängnissen. Das Projekt bietet Zugang zu rechtzeitiger Untersuchung, Diagnose und Behandlung in einer Gesundheitseinrichtung in Eriwan.
Bergkarabach
Vor dem 19. September 2023 unterstützten wir in der Region Bergkarabach, die international als Teil Aserbaidschans anerkannt ist, aber hauptsächlich von ethnischen Armenier:innen bewohnt und regiert wird, die psychologische Betreuung in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen.
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