DR Kongo, Ituri: Gewalt, Vertreibung, Malaria und Ebola
© Pablo Garrigos/MSF
Demokratische Republik Kongo2 Min.
Die Bevölkerung ist von beispiellosen Krisen getroffen.
In der Provinz Ituri im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo hat Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) in den vergangenen Monaten mehrere humanitäre Krisen erlebt. Hunderttausende Menschen sind dringend auf Hilfe angewiesen. Wegen gewaltsamen Auseinandersetzungen sind tausende Kongolesen in den Gebieten Djugu, Mahagi und Irumu geflohen. Trotz wiederholter Forderungen nach einer stärkeren Mobilisierung der internationalen Hilfe hat die Mehrheit der Vertriebenen immer noch keinen Zugang zu grundlegenden Gütern und medizinscher Versorgung.
Leider ist es nicht das erste Mal, dass die humanitären Bedürfnisse im Land so gross sind, aber das gleichzeitige Auftreten solcher Gewaltausbrüche, einer Ebola-Epidemie, sowie ein saisonal bedingter Anstieg der Malaria-Fälle und einer Masern-Epidemie ist beispiellos.
Die Teams vor Ort müssen auf all diese Krisen gleichzeitig reagieren. Es gibt derzeit keine Anzeichen, dass die aktuelle Ebola-Epidemie rückläufig ist und Masern scheinen sich in der Region zu verbreiten.
Seit Dezember 2017 bekämpfen sich in der Provinz Ituri verfeindete Gemeinden. Ein grosser Teil der Bevölkerung ist dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. MSF erfasst seit Oktober 2018 die Sterblichkeitsrate in den Gesundheitszonen Drodro, Nizi und Angumu. In allen drei Regionen lagen die Sterblichkeitsratenweit über dem festgelegten Notfallgrenzwert.
«Umfragen zeigen, dass Menschen vor allem an vermeidbaren Krankheiten wie Malaria, Masern oder Durchfall sterben», sagt Dr. Ousman. «Das ist sehr beunruhigend. Zumal es während einer Ebola-Epidemie bisher nicht möglich war, eine Masernimpfung durchzuführen. Mit dem Gesundheitsministerium erwägen wir jedoch innovative Strategien und Mittel, um angemessene Massnahmen umzusetzen.»
Das ist sehr beunruhigend. Zumal es während einer Ebola-Epidemie bisher nicht möglich war, eine Masernimpfung durchzuführen.
MSF unterstützt die lokalen Gesundheitsbehörden bei der medizinischen Versorgung und der Sicherstellung von lebensrettenden Massnahmen dieser Menschen: Dazu gehört die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser, medizinische Grundversorgung, Duschen und Latrinen in den Gebieten Drodro, Nizi und Bunia, in denen die Vertriebenen leben.
Die Situation erfordert jedoch langfristige humanitäre medizinische Hilfe, um den Vertriebenen zu helfen und die Masern-Epidemie sowie den saisonal bedingten Anstieg von Malariafällen zu bewältigen.
Angesichts der Komplexität der Situation fordert MSF eine sofortige, als auch nachhaltige Mobilisierung der humanitären Hilfe. Damit sollen nicht nur weitere Todesfälle vermieden werden, sondern auch bessere Lebensbedingungen für alle, die zur Flucht gezwungen sind, geschaffen werden.
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