Erdbeben in Syrien und der Türkei
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Nach den schweren Erdbeben, die am 6. Februar 2023 den Süden der Türkei und den Nordwesten Syriens erschütterten, hat Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF) ein Team zusammen mit lokalen Partnern mobilisiert und auf die zunehmende Not in dem Gebiet reagiert. Die medizinische Hilfsorganisation unterstützte die Bevölkerung im Nordwesten Syriens schon zuvor. Bislang haben die Vereinten Nationen nach ersten Schätzungen in beiden Ländern mehr als 20 000 Verletzte und 8300 Tote (SRF 8.2.2023) bestätigt.
Einer unserer Mitarbeiter wurde unter den Trümmern seines Hauses in Idlib tot aufgefunden, andere haben Familienangehörige verloren. «Wir sind sehr schockiert und traurig über die Auswirkungen dieser Katastrophe auf die Tausenden Menschen, die von ihr betroffen sind, darunter auch unsere Kolleg:innen und ihre Familien», sagt Sebastien Gay, unser Landeskoordinator in Syrien.
«Die Gesundheitseinrichtungen sind betroffen und überfordert, und das medizinische Personal in Nordsyrien arbeitet rund um die Uhr, um auf die grosse Zahl von Verwundeten zu reagieren, die in den Einrichtungen ankommen. In den ersten Stunden haben unsere Teams rund 200 Verwundete behandelt, und wir haben 160 Verletzte in den Einrichtungen und Kliniken aufgenommen, die wir in Nord-Idlib betreiben oder unterstützen. Unsere Krankenwagen sind ebenfalls im Einsatz, um der Bevölkerung zu helfen», berichtet Gay.
Ärzte ohne Grenzen hat 23 Gesundheitseinrichtungen in den Gouvernements Idlib und Aleppo mit medizinischen Notfallsets und Personal zur Verstärkung ihrer Teams unterstützt.
Darüber hinaus haben die Mitarbeitenden Decken und lebensnotwendige Ausrüstungen für die vertriebene Bevölkerung im Nordwesten Syriens gespendet. Das Ausmass der Schäden in der Region hat zur Zerstörung von Hunderten Häusern geführt. Tausende Menschen wurden obdachlos. In den vergangenen drei Tagen hat es geschneit, und die Bevölkerung bleibt aus Angst vor weiteren Nachbeben, die den ganzen Tag andauerten, im Freien.
Die Not im Nordwesten Syriens ist sehr gross, da dieses Beben die Lage der gefährdeten Bevölkerungsgruppen, die nach vielen Jahren des Krieges immer noch zu kämpfen haben, noch dramatischer macht. Die massiven Folgen dieser Katastrophe erfordern eine internationale Hilfsaktion, die dem Ausmass gerecht wird.
Wir stehen weiterhin in engem Kontakt mit den lokalen Behörden im Nordwesten Syriens und mit den Behörden in der Türkei, um die Unterstützung dort auszuweiten, wo sie benötigt wird. Die Organisation bewertet derzeit die Lage und den Bedarf in Idlib, Nord-Aleppo und der Südtürkei, um die Hilfe entsprechend zu verstärken, da die Zahl der Toten und Verletzten stündlich steigt.
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