Das Jahr 2021 in Bildern

Le site de déplacés de Rhoe, dont la population est passée de 20 000 à 65 000 habitants en 2 mois, suite à plusieurs attaques dans la région.

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Viele, wenn nicht alle von uns, wünschen sich, dass wieder eine gewisse «Normalität» einkehrt. Dabei hätten die vergangenen zwölf Monate in unseren Einsatzländern ereignisreicher nicht sein können. Ob in Afghanistan, dem Sudan, Myanmar oder Haiti: Die Menschen, denen wir helfen, waren besonders stark von politischem Wandel, Staatsstreichen und anderen Naturkatastrophen betroffen. All dies verschärfte die Verwundbarkeit bereits stark betroffener Gruppen und erschwerte ihren Alltag zusätzlich. Ein Highlight war in diesem Jahr das 50. Jubiläum von Ärzte ohne Grenzen (MSF). Seit fünf Jahrzehnten leisten hoch motivierte MSF-Teams medizinische Nothilfe. 2022 wird neue Herausforderungen an uns herantragen, insbesondere in Bezug auf die globale Gesundheit. Vielerorts ist der Klimawandel spürbar, und er zieht einen erhöhten Bedarf an medizinischen Leistungen nach sich. Anhand dieser Bilder möchten wir die weltweiten Hilfseinsätze der Teams von Ärzte ohne Grenzen im Jahr 2021 beleuchten.

 

Januar:

Des réfugiés à bord des bus qui les transféreront du camp de transit d'Al-Shabat au camp de réfugiés d'Um Rakuba.

Geflüchtete im Bus vom Transitlager Al-Shabat ins Flüchtlingslager Um Rakuba.

© Thomas Dworzak/ Magnum Photos

Die Eskalation des Konflikts in der äthiopischen Region Tigray treibt weiterhin Zehntausende Menschen in den benachbarten Sudan. In den Transitlagern Al-Shabat, Hamdayet und Um Rakuba sind die sanitären Bedingungen äusserst schlecht. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen führen medizinische Konsultationen durch und bieten Unterstützung bei der Wasser- und Sanitärversorgung.

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Februar:

En plus des services médicaux fournis à la clinique et au centre de santé, MSF améliore l'accès de la population à l'eau potable à Kongoussi, au Burkina Faso, en construisant de nouveaux puits de forage et en réhabilitant les anciens.

Zusätzlich zu den medizinischen Leistungen in der Klinik und im Gesundheitszentrum verbessert MSF den Zugang der Bevölkerung zu sauberem Trinkwasser in Kongoussi, in Burkina Faso. Dies indem neue Bohrbrunnen gebaut und alte saniert werden.

© Mario Fawaz/MSF

Burkina Faso meldet derzeit über 1,3 Millionen Binnenvertriebene aufgrund der unsicheren Lage im Land. Der Bedarf an Hilfe steigt kontinuierlich, und die verfügbaren Ressourcen reichen nicht aus, um ihn zu decken. Trinkwassermangel führt zu parasitären Infektionen und durch Wasser übertragenen Krankheiten wie Hepatitis E, Cholera oder Durchfall. In der Region Barsalogho setzen die Teams von Ärzte ohne Grenzen auf Gemeindeebene eine Strategie zur Bekämpfung von Epidemien um. Die Situation verschlechtert sich immer weiter. Umso wichtiger ist es, dass mehr Organisationen vor Ort aktiv werden. 

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März :

Nzale, 30 ans, allongée sur les genoux d'Honorine, 48 ans. Honorine est une soignante chargée de donner les premiers soins et un soutien psychologique aux femmes victimes de viol. Nzale a été abusée par des rebelles alors qu'elle cherchait de la nourriture pour ses sept enfants et qu’elle n’avait pas l’argent que ses agresseurs lui réclamaient.

Ituri, DR Kongo. Nzale, 30 Jahre alt, auf dem Schoss von Honorine, 48 Jahre alt. Honorine ist Pflegerin, die bei Vergewaltigungsopfern die Erstversorgung und psychologische Unterstützung leistet. Nzale wurde von Rebellen missbraucht, als sie Essen für ihre sieben Kinder holte und ihren Peinigern nicht das Geld geben konnte, das sie verlangten.

© Newsha Tavakolian / Magnum Photos

Das Konzept der «Selbsthilfe» verändert die Gesundheitsversorgung nachhaltig. Patient:innen erhalten die notwendigen Mittel und die Möglichkeit, bei der medizinischen Versorgung eine aktive Rolle einzunehmen. Für Frauen weltweit – aber insbesondere in Krisengebieten – bedeutet dies eine grössere Unabhängigkeit. Die Selbsthilfe rückt die Patient:innen in den Fokus. Genau deshalb wird der Ansatz von Ärzte ohne Grenzen in immer mehr Projekten auf der ganzen Welt verfolgt – von Malawi über Palästina bis in die Demokratische Republik Kongo

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April :

MSF soutient les unités de soins d'urgence de Porto Velho, la capitale de l'état de Rondônia. En raison de la sursaturation du système de santé due au Covid-19, ces structures qui ne gèrent habituellement que la stabilisation des patients avant leur transfert doivent accueillir des cas plus complexes que ceux pour lesquels elles ont été conçues.

MSF unterstützt die Notfallstationen in Porto Velho, der Hauptstadt des Bundesstaates Rondônia. Aufgrund der Überlastung des Gesundheitssystems durch Covid-19 müssen diese Einrichtungen, die normalerweise nur die Stabilisierung der Patient:innen vor ihrer Verlegung regeln, komplexere Fälle aufnehmen als diejenigen, für die sie konzipiert wurden.

© Diego Baravelli/MSF

Bis heute hat Brasilien keine wirksame Gesundheitsstrategie gegen Covid-19. Das Land kämpft mit einer humanitären Katastrophe. Die fehlende Bereitschaft der Regierung, angemessen auf die Pandemie zu reagieren, bezahlen weiterhin Tausende von Brasilianer:innen mit ihrem Leben. Ärzte ohne Grenzen fordert die brasilianischen Behörden erneut auf, den Ernst der Lage zu erkennen. Es braucht eine zentralisierte Reaktion auf Covid-19 sowie ein Koordinationssystem, um weitere vermeidbare Todesfälle zu verhindern.

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Mai :

Homme avec son vélo dans une rue en ruine

Ein palästinensischer Mann schiebt sein Fahrrad an einem Sprengloch in der Nähe des Al-Sharouk-Turms vorbei. In dem Turm, der durch einen israelischen Luftangriff zerstört wurde, befand sich das Büro des Fernsehsenders Al-Aqsa.

© Mohammed Abed/AFP

Bei einer Gewaltwelle in Jerusalem wurden Hunderte Palästinenser:innen verletzt, auch Kinder. Ärzte ohne Grenzen verurteilt die Gewaltanwendung der israelischen Polizei und warnt vor verheerenden Auswirkungen, sollte die Situation im Gazastreifen eskalieren.

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Juni : 

Une pièce endommagée du poste de santé d'Adiftaw, un village de la région éthiopienne du Tigré, touchée par le conflit.

Ein beschädigter Raum in der Gesundheitsstation von Adiftaw, einem Dorf in der äthiopischen Konfliktregion Tigray.

© Igor Barbero/MSF

Drei MSF-Kolleg:innen wurden getötet, während sie in der der äthiopischen Provinz Tigray unterwegs waren. Sie arbeiteten vor Ort, um der Bevölkerung Hilfe zu leisten. Es ist unfassbar, dass sie ihren selbstlosen Einsatz mit dem Leben bezahlen mussten. Es gibt keine Worte, die unsere Trauer und Empörung über diesen schrecklichen Angriff ausdrücken könnten. Wir fordern alle Beteiligten auf, nicht zuzulassen, dass humanitäre Mitarbeiter:innen zur Zielscheibe werden. 

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Juli :

Dans les Fokontane (villages) Andrambaly I et Andrambaly II, dans la commune de Maheny, district de Beloha, région d'Androy, les équipes ont mis en place une clinique mobile pour les enfants de moins de cinq ans. Elles effectuent des dépistages nutritionnels et distribuent des rations de Plumpy'nut (aliment thérapeutique) aux enfants souffrant de malnutrition aiguë sévère.

In Andrambaly I und Andrambaly II (Gemeinde Maheny, Bezirk Beloha, Region Androy) haben MSF-Teams eine mobile Klinik für Kinder unter fünf Jahren eingerichtet. Sie führen Ernährungsscreenings durch und verteilen therapeutische Nahrung an Kinder, die an akuter Mangelernährung leiden.

© iAko M. Randrianarivelo/Mira Photo

Die Menschen im Süden Madagaskars sind mit einer aussergewöhnlich schweren Ernährungskrise konfrontiert. Der Gesundheitszustand Tausender Kinder ist kritisch, und ganze Familien leben in extremer Armut. In verschiedenen Distrikten leistet eine wachsende Anzahl mobiler Teams von Ärzte ohne Grenzen humanitäre und medizinische Hilfe. Sie verteilen Nahrungsmittel und haben vor kurzem im Spital der Stadt Ambovombe ein Ernährungszentrum eröffnet.

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August :

À l'hôpital Immaculée Conception des Cayes, le personnel de MSF dispense des soins de physiothérapie aux patients blessés lors du séisme, les aidant à retrouver force et mobilité.

Im Spital Immaculée Conception in Les Cayes behandeln MSF-Mitarbeitende Patient:innen, die während des Erdbebens verletzt wurden. Mit Physiotherapie

© Pierre Fromentin/MSF

Am 14. August erschütterte ein Erdbeben Haiti. Ärzte ohne Grenzen beurteilte die Lage, und in den Städten Port-Salut, Les Cayes und Jérémie lancierten die Teams Hilfseinsätze. Zudem wurden medizinisches Material, Hilfsgüter und Gesundheitsmitarbeitende – insbesondere Chirurgenteams – ins Katastrophengebiet transportiert, um Verletzte bestmöglich zu versorgen.

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September :

Un bateau pneumatique avec 95 personnes à bord était sur le point d'être intercepté par les garde-côtes libyens. Les équipes de MSF sont arrivées à temps pour effectuer le sauvetage en toute sécurité.

Ein Schlauchboot mit 95 Menschen an Bord stand kurz davor, von der libyschen Küstenwache abgefangen zu werden. Die Teams von MSF waren rechtzeitig vor Ort, um eine sichere Rettung durchzuführen.

© Filippo Taddei/MSF

Während sich auf dem Mittelmeer täglich humanitäre Dramen abspielen, eröffneten die Europäische Union und die griechische Regierung am 18. September 2021 auf der griechischen Insel Samos ein neues Zentrum für Asylsuchende – ein wahres Gefängnis unter freiem Himmel  und eine Schande für Europa und seine vermeintlichen Werte. Ermöglicht wird dies durch den offensichtlichen Mangel an politischem Willen und Respekt für die Menschenwürde.

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Oktober :

Le site de déplacés de Rhoe, dont la population est passée de 20 000 à 65 000 habitants en 2 mois, suite à plusieurs attaques dans la région.

In Rhoe, finden viele vertriebene Menschen Zuflucht. Die Bevölkerung des Ortes ist nach mehreren Anschlägen in der Region innerhalb von zwei Monaten von 20 000 auf 65 000 Menschen angewachsen.

© Alexis Huguet

Am 28. Oktober griffen Unbekannte einen Konvoi von Ärzte ohne Grenzen an. Bei dem Vorfall auf den Strassen Bambous, in der Provinz Ituri, wurden zwei Mitarbeitende verletzt. Das Fahrzeug war auf dem Rückweg aus einem Einsatzgebiet, wo die medizinischen Teams Notleidende versorgt hatten. Die Aktivitäten wurden nach dem Angriff ausgesetzt. Einmal mehr müssen die Menschen in dieser Region, in der es kaum Zugang zu Gesundheitsversorgung gibt, den Preis für die Unsicherheit zahlen.

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November :

Des hommes en canoë naviguent sur les eaux de crue à Bentiu, dans l'État d'Unity, où les maisons et les moyens de subsistance (cultures et bétail) des habitants, ainsi que les centres de santé, les écoles et les marchés, sont complètement submergés par les eaux.

Männer in Kanus fahren durch das Hochwasser in Bentiu im Bundesstaat Unity, wo die Häuser und Lebensgrundlagen (Nutzpflanzen und Vieh) der Bewohner:innen sowie Gesundheitszentren, Schulen und Märkte vollständig unter Wasser stehen.

© Njiri Karago/MSF

Im südsudanesischen Bentiu breiten sich infolge von schweren Überschwemmungen Krankheiten aus, die Menschen haben nicht ausreichend Nahrung und viele Kinder sind akut mangelernährt. Mindestens 152 000 Vertriebene leiden unter katastrophalen Lebensbedingungen. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen kümmern sich um medizinische Notfälle, indem sie die Kapazitäten des MSF-Spitals aufstocken und in den Bereichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Unterstützung bieten. 

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Asher fait partie des générations de personnes qui sont nées dans le camp de Dagahaley, au début des années 90, ses parents ont fui la Somalie pour se réfugier au Kenya ; elle a aussi des enfants qui sont nés dans le camp.

Asher gehört zu den Generationen von Menschen, die im Dagahaley-Camp geboren wurden. Anfang der 1990er Jahre flohen ihre Eltern aus Somalia nach Kenia. Ihre Kinder wurden auch im Camp geboren.

© Lindokhule Sobekwa / Magnum Photos for MSF

 

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Wenige Monate bevor die Dadaab-Flüchtlingslager in Kenia schliessen sollen, erinnert Ärzte ohne Grenzen daran, dass dringend nachhaltige Lösungen für die betroffenen Frauen, Männer und Kinder gefunden werden müssen. Zu gross ist die Gefahr, dass sie bald komplett von den – wenn auch bescheidenen – humanitären Hilfsleistungen abgeschnitten sind. Im Dadaab-Flüchtlingskomplex, dem grössten weltweit, leben derzeit 350 000 Menschen, vorwiegend Geflüchtete aus Somalia. Ärzte ohne Grenzen ist seit der Gründung des Lagers vor 30 Jahren in Dadaab tätig und bietet in zwei Gesundheitsposten und einem Spital mit 100 Betten allgemeine und stationäre Gesundheitsversorgung.

Bei humanitären Krisen – auch bei weniger beachteten – Hilfe zu leisten, ist seit 50 Jahren Sinn und Zweck von Ärzte ohne Grenzen. 

2021 haben Sie unseren Teams die Mittel in die Hände gegeben, um Menschen in Not weiterhin zu beschützen und zu behandeln, ihr Leid zu mildern und ihnen Hoffnung und Würde zu schenken.

Wir danken Ihnen von ganzem Herzen für Ihre wertvolle Unterstützung in diesem Jahr und wünschen Ihnen frohe Festtage im Kreise Ihrer Liebsten.