Nigeria: Tausende fliehen nach Angriff auf die Stadt Rann nach Kamerun
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Tausende Menschen sind am Montag nach einem gewaltsamen Angriff auf die Stadt Rann im Bundesstaat Borno im äussersten Nordosten Nigerias geflohen. Viele von ihnen kommen zu Fuss in dem sieben Kilometer entfernten Ort Bodo in Kamerun an. Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat am Dienstag mit der Unterstützung der Menschen dort begonnen. Ein Team aus Medizinern und Logistikern verteilt Lebensmittel und Wasser und leistet medizinische Notfallversorgung.
«Unser Team in Bodo schätzt, dass gestern etwa 8‘000 Menschen angekommen sind und heute noch mehrere tausend weitere kommen werden. Wir bereiten uns darauf vor, in den nächsten Tagen 15‘000 Menschen mit Nahrung, Wasser und medizinischer Hilfe zu unterstützen» sagt Hugues Robert, Programmleiter von MSF für Nigeria. «Viele waren im Schockzustand und gezeichnet von dem, was sie gesehen hatten. Sie haben alles verloren und brauchen alles Lebensnotwendige.»
Die Flüchtlinge haben in der Nähe von Bodo eine Nacht im Freien verbracht, da es keine Unterkünfte für sie gibt. Unter ihnen sind Kinder und viele stillende und schwangere Frauen.
In Rann wurden viele Häuser und provisorische Unterkünfte niedergebrannt. Auch der Markt und Lebensmittelgeschäfte wurden zerstört. Das Lager, das Büro und die Apotheke von MSF wurden geplündert und niedergebrannt.
«Für die Menschen in Rann ist dieser Angriff wirklich verheerend», sagt Hugues Robert. «Sie erleiden endlose Gewalt. Jetzt müssen sie erneut auf die Beine kommen. Wie oft wird das noch möglich sein? Die Bevölkerung von Borno zahlt weiterhin den Preis für diesen gnadenlosen Konflikt. Alle Kriegsparteien müssen die Sicherheit der Zivilbevölkerung respektieren.»