Iran: Ablehnung der Covid-19-Hilfe stösst auf Unverständnis

Ärzte ohne Grenzen ist bereit, ein Notfallteam und ein aufblasbares Behandlungszentrum mit 50 Betten im Iran oder in anderen Ländern einzusetzen.

Die internationale medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) äussert ihr Unverständnis darüber, dass der Iran die Hilfsmassnahmen von Ärzte ohne Grenzen beim Umgang mit Covid-19 nach anfänglicher Zustimmung nun doch nicht annehmen will. Diesen Entscheid hat das iranische Gesundheitsministerium am 24. März bekanntgegeben. Es erklärte, das Land brauche keine zusätzlichen Behandlungskapazitäten bei der Behandlung von Covid-19-Erkrankten.

Diese Bekanntgabe erfolgte, nachdem Ärzte ohne Grenzen das gesamte für den Bau der Einrichtung benötigte Material mit zwei Frachtflugzeugen nach Teheran befördert hatte. Ein internationales Team bestehend aus neun Personen – darunter zwei Fachärzte für Intensivmedizin – war bereits in Isfahan von der lokalen Gesundheitsbehörde empfangen worden. Auch die Räumlichkeiten im Spital in Amin waren schon für den Einsatz vorbereitet worden.

Man hatte sich in den vergangenen Wochen mit den iranischen Behörden über die Notwendigkeit dieses Einsatzes geeinigt und alle nötigen Bewilligungen eingeholt. Unsere Teams waren bereit, die Arbeit Ende dieser Woche aufzunehmen.

Ärzte ohne Grenzen hält sich bereit, um ihr Notfallteam und die aufblasbare Klinik anderswo im Iran einzusetzen oder in ein anderes Land in der Region zu transportieren, wo dieses im Kampf gegen die Covid-19-Epidemie behilflich ist.

Ärzte ohne Grenzen ist eine internationale und unabhängige medizinische Organisation, die in über 70 Ländern tätig ist. Ihre Arbeit im Iran finanziert die Organisation ausschliesslich aus privaten Spenden. Ärzte ohne Grenzen erhält keinerlei Spenden von Regierungen.