Sudan: Alle drei Spitäler in Al-Faschir infolge der Kämpfe beschädigt
© Ali Shukur/MSF
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In Al-Faschir im Sudan gibt es für die Zivilbevölkerung keinen sicheren Ort mehr. Nachdem das von Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF) unterstützte Süd-Spital in den letzten Tagen zweimal getroffen wurde, sind nun alle drei grossen medizinischen Einrichtungen in der Hauptstadt von Nord-Darfur beschädigt worden. Nur zwei der Einrichtungen sind noch geöffnet.
Das Süd-Spital in Al-Faschir wurde erstmals am 25. Mai getroffen als eine Mörsergranate in der Geburtshilfestation einschlug. Unter den Patient:innen und Angehörigen gab es ein Todesopfer und acht Verletzte. Einen Tag später drang eine Granate in das Innere des Spitals ein und verletzte drei weitere Menschen. Granatsplitter zerstörten die Fenster des Kreissaals und des Rettungswagens. Drei weitere Granaten schlugen ausserhalb des Spitals ein.
Wir sehen in Al-Faschir ein Blutbad, das sich vor unseren Augen abspielt. Die Intensität der Kämpfe lässt der Zivilbevölkerung keine Ruhe. Die Spitäler sind zunehmend von den Kämpfen betroffen, so dass es immer schwieriger wird, die Verwundeten zu behandeln.
«Das Süd-Spital ist völlig überlastet. Es ist das einzige Spital, in dem eine Vielzahl von Verwundeten überhaupt noch behandelt werden kann. Seitdem die Kämpfe die Stadt am 10. Mai erreichten, wurden in dem Spital über 1 000 Patient:innen aufgenommen. Leider waren 145 von ihnen in einem so kritischen Zustand, dass sie ihren Verletzungen erlagen. Das Spital befindet sich nun direkt an der Front und das Risiko ist hoch, dass es seinen Betrieb einstellen muss», so Abdifatah Yusuf Ibrahim, Projektkoordinator unseres Teams in Al-Faschir.
Ärzte ohne Grenzen ruft dringend zum Schutz der Zivilbevölkerung, des medizinischen Personals und der Gesundheitseinrichtungen auf. «Die Gesundheitseinrichtungen müssen für die Patient:innen und das Personal, das unter grossem Druck Menschen behandelt, sicher bleiben. Wir fordern die Kriegsparteien im Sudan auf, die medizinischen Einrichtungen zu verschonen, ihre Neutralität zu respektieren und ihrer Verpflichtung zum Schutz der Zivilbevölkerung, des Gesundheitspersonals und der Gesundheitseinrichtungen nachzukommen», sagt Claire Nicolet.
© Ali Shukur/MSF