WHO erklärt internationalen Gesundheitsnotstand wegen Ebola
© Alexis Huguet
Demokratische Republik Kongo1 Min.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat heute wegen der Ebola-Epidemie im Osten der Demokratischen Republik Kongo eine «gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite» ausgerufen.
Seit dem Ausbruch der Epidemie am 1. August 2018 steigt die Zahl der Ebola-Fälle kontinuierlich an. Vor einer Woche wurde der erste Ebola-Fall in der Millionenstadt Goma gemeldet, ausserdem traten erstmals drei bestätigte Fälle in Uganda auf. Die Epidemie breitet sich also auch geografisch immer weiter aus.
«Die Zeichen sind eindeutig: Noch immer sterben Menschen in Dörfern und Gemeinden. Immer wieder werden Mitarbeitende des Gesundheitspersonals, die sich im direkten Kontakt mit Ebola-Infizierten befinden, angesteckt und das Ebola-Virus breitet sich weiter aus», erklärt Dr. Joanne Liu, internationalen Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF).
Der Ausbruch ist nicht unter Kontrolle. Es braucht ein Umdenken im Kampf gegen Ebola.
Die Ausrufung eines internationalen Gesundheitsnotstands ist ein Mittel, um international mehr Aufmerksamkeit zu bekommen und zusätzliche Ressourcen zu mobilisieren, auch im HR-Bereich.
«Der Ausbruch ist nicht unter Kontrolle und es braucht ein Umdenken im Kampf gegen Ebola. Die lokale Bevölkerung muss ins Zentrum der Ebola-Bekämpfung gestellt und Betroffene und ihre Familien müssen in die Entscheidungen über die Behandlung der Krankheit eingebunden werden», sagt Dr. Liu. «Dabei darf kein Zwang ausgeübt werden, um Patienten aufzuspüren oder die Bewegungsfreiheit der Menschen zu beschränken. Vielmehr müssen in einem Kontext, wo die Nachverfolgung von Kontakten mit Ebola-Infizierten nicht vollständig funktioniert, mehr Menschen gegen Ebola geimpft werden, wozu ein besserer Zugang zu Impfstoffen benötigt wird.»
© Alexis Huguet