Kalemie: Erneute Gewalt zwingt Vertriebene wieder zur Flucht
21.4.2018
Vor rund einem Jahr begann in der Provinz Tanganyika in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) ein ethnisch motivierter Konflikt, der Hunderttausende Menschen zur Flucht zwang.
© Stéphane Reynier de Montlaux/MSF
In den vergangenen Wochen haben sich die prekären Lebensbedingungen der Vertriebenen noch verschlechtert. Aufgrund steigender Spannungen zwischen den Volksgruppen kam es erneut zu Kämpfen rund um die Provinzhauptstadt Kalemie. In der Siedlung in Moni wurden behelfsmässig errichtete Unterkünfte niedergebrannt.
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Die Menschen mussten mit dem wenigen Hab und Gut fliehen, das sie tragen konnten.
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Etwa 21’000 Menschen suchten in Kalemie Zuflucht. Diejenigen, die dort keine Verwandten oder Freunde haben, bei denen sie unterkommen könnten, leben in überfüllten Schulhöfen.
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Jeden Tag kommen neue Vertriebene an. Den Menschen bleibt nichts anderes übrig, als draussen unter Moskitonetzen zu schlafen – dem einzigen Schutz, den sie mitbringen konnten.
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Viele Kinder leiden an Malaria, Atemwegsinfektionen und Mangelernährung.
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MSF arbeitet seit April mit den Lokalbehörden zusammen. In den Stunden und Tagen nach dem erneuten Gewaltausbruch wurde die Hilfe aufgestockt. Trinkwasser wurde geliefert und eine mobile Klinik eingerichtet, um den Bedarf der Neuankömmlinge zu decken.
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Zu den medizinischen Tätigkeiten gehört die Versorgung von Verwundeten und psychologische Betreuung für die Opfer der Gewalt. Allein in der letzten Woche führte MSF 1’373 ambulante Sprechstunden durch.
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Die Vertriebenen sind verzweifelt. Sie haben kein Zuhause mehr. Zu den Aktivitäten von MSF gehören auch Treffen mit den leitenden Behörden der Siedlungen und den Familienoberhäuptern, um den Bedarf zu sondieren.
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«Die Menschen bleiben im ersten sicheren Ort, den sie vorfinden – in den Schulen, die während der Ferien leer stehen. Niemand weiss, was passieren soll, wenn das neue Schuljahr beginnt», sagt Stéphane Reynier de Montlaux, Notfallprogramm-Koordinator in Tanganyika.
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Die Vertriebenen, die in der Umgebung von Kalemie leben, haben nur begrenzt Zugang zu Gesundheitsversorgung und sauberem Trinkwasser. Ihnen fehlt es an Essen und angemessenen Unterkünften. Eine langfristige Lösung ist unbedingt nötig.
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